Anleitung zum Marmorieren mit Ölfarben

Anleitung zum Marmorieren mit Ölfarben  

Beim Marmorieren handelt es sich um eine sehr alte Technik, die ihre Wurzeln in Kleinasien hat und dort vor allem für die Gestaltung von Papier eingesetzt wurde. Von Japan und China aus gelangte die Marmoriertechnik dann in die Türkei und nach Persien.

Da jedes marmorierte Papier ein Unikat ist, das kaum gefälscht werden kann, wurden Marmorierpapiere hier in erster Linie für amtliche Dokumente verwendet.

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Nach Europa gelangte die Kunst des Marmorierens erst im 17. Jahrhundert, ist seitdem aber sehr beliebt. Dabei werden nun nicht mehr nur Papiere marmoriert und anschließend als Geschenk- und Briefpapier oder als kunstvolle Bucheinbände verwendet, sondern auch Textilien, Glas, Porzellan und viele andere Materialien werden auch diese Weise kreativ verziert.  

Für das Marmorieren werden zwar spezielle Marmorierfarben angeboten, allerdings kann auch mit ganz normalen Ölfarben hervorragend marmoriert werden, was schlichtweg daran liegt, dass sich Öl und Wasser nicht miteinander vermischen. Wer also mit seinen Ölfarben nicht nur kunstvolle Gemälde schaffen, sondern auch einmal mit der Marmorierkunst experimentieren möchte, findet hier die entsprechende Grundanleitung zum Marmorieren. 

 

Anleitung zum Mamorieren mit Ölfarben: 

       

Für das Marmorieren werden handelsübliche Ölfarben, Terpentin, normales Kopierpapier, Wasser, Tapetenkleister sowie ein ausreichend großes Gefäß benötigt.  

Außerdem werden kleine Fläschchen, Pipetten oder auch einfache Spritzen für den Farbauftrag sowie ein Schaschlikstab, ein Zahnstocher oder eine Gabel zum Vermischen der Farben benötigt. 

       

Als Medium für das Marmorieren mit Ölfarben wird eine dünnflüssige Lösung aus Wasser und Tapetenkleister verwendet. Das Mischungsverhältnis beträgt dabei etwa drei bis fünf Esslöffel Kleisterpulver auf zehn Liter Wasser. Beide Komponenten werden in der benötigten Menge miteinander vermischt, wobei wichtig ist, darauf zu achten, dass sich keine Blasen bilden.  

       

Während das Kleisterbad kurz zieht, werden die Ölfarben vorbereitet. Dazu wird etwas von der Ölfarbe mit so viel Terpentinöl vermischt, bis sich eine cremige, zähflüssige Konsistenz ergibt.  

Wichtig dabei ist aber, ausschließlich echtes Terpentinöl zu verwenden, denn mit Terpentinersatz, Universalverdünnung oder anderen Lösungen funktioniert diese Technik nicht. 

Eine Grundregel besagt außerdem, dass das Marmorieren umso besser gelingt, je älter das Öl ist, weil junges Öl weniger treibt, sich die aufgetropfte Farbe also weniger gut verteilt. 

       

Nun wird die vorbereitete Ölfarbe auf das Kleisterbad getropft. Die Ölfarbe muss daraufhin auf der Oberfläche schwimmen und sich hier ausbreiten. Sinkt die Ölfarbe ab, ist die Farbe zu dick und muss tropfenweise mit weiteren Terpentinöl vermischt werden. Breitet sich die Farbe nicht aus, muss dem Kleisterbad mehr Wasser hinzugefügt werden.  

Grundsätzlich kann mit nur einer Ölfarbe marmoriert werden, schönere Muster ergeben sich aber, wenn zwei oder drei Farbtöne verwendet werden. Für das Muster spielt neben der Anzahl der Farben auch die Reihenfolge, in der die Farben aufgetropft werden, eine Rolle. Hierbei gilt, dass der Farbton, der aufgetropft wird, die vorhandenen Farben verdrängt.  

Der Farbton, der als letztes aufgetropft wird, kommt also am stärksten zur Geltung. Sind die Farben aufgetropft, wird direkt das Muster erzeugt. Dazu wird ein Holzstäbchen, eine Gabel oder auch ein Kamm durch die Farbtropfen gezogen, bis das gewünschte Muster erreicht ist. 

       

Dann wird das Papier vorsichtig auf die Oberfläche gelegt und bleibt hier liegen, bis sich das Marmoriermuster auf der Rückseite abzeichnet.  

Anschließend wird das Papier an einer der schmalen Seiten genommen und schnell nach oben herausgezogen. Zum Trocknen wird das Papier dann auf eine glatte, ebene Fläche gelegt.  

       

Das Farbbad kann für weitere Färbungen verwendet werden, die allerdings jedes Mal anders aussehen. Vor dem Auftropfen neuer Farben sollte überschüssige alte Farbe abgenommen werden, indem die Kante von einem Blatt Papier über die Oberfläche gezogen wird. 

Hier mal eine Video-Anleitung für ein Mamorier-Effekt:

 

Weiterführende Malanleitungen und Techniken für Ölbilder:

Thema: Anleitung zum Marmorieren mit Ölfarben 

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Ein Gedanke zu „Anleitung zum Marmorieren mit Ölfarben“

  1. Hallo Leute,

    das ist wirklich ein tolle Technik. Als ich sie das erste Mal probierte, hat alles sehr gut funktioniert. Leider breiten sich nun die Farben einfach nicht auf der Oberfläche aus sondern bleiben immer in der Form kleiner Kreise. Sobald man eine Linie zieht, zerfällt sie und bildet viele kleine Punkte. Was mache ich falsch? Habe eigentlich alles probiert … Menge des Kleisters, Menge des Terpentins, Menge der Farbe, Temperatur … und es hatte ja bereits einmal so gut funktioniert, Was ist los ? Vielen Dank für die Hilfe,
    Maxim

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