Kriterien für gute Ölfarben

An diesen Kriterien erkennt man gute Ölfarben 

Ölfarben gehören in die Gruppe der ältesten bekannten Künstlerfarben. Während beispielsweise Acrylfarben erst im 20. Jahrhundert erfunden wurden, blicken Ölfarben auf eine schon sehr lange Geschichte zurück. Viele bekannte Gemälde großer Meister sind aus Ölfarben entstanden und vermutlich nicht zuletzt deshalb gilt die Ölmalerei bis heute als die Königsdisziplin der Malerei.  

Trotz aller Erfindungen und Entwicklungen ist es bis heute nicht gelungen, eine Farbe herzustellen, die der Farbbrillanz, der Farbintensität und der charakteristischen Oberflächenstruktur von Ölfarben gleichkommt. 

Anzeige

Die Basis von Ölfarben bilden trocknende oder halbtrocknende Pflanzenöle. Traditionell wird bei der Herstellung von Ölfarben Leinöl verwendet, weil Leinöl das einzige Pflanzenöl ist, das einen festen und haltbaren Film bildet und kaum zu Vergilbung neigt. Um das Malverhalten und die Trocknungseigenschaften der Ölfarben zu beeinflussen, werden aber teils auch weitere Pflanzenöle wie beispielsweise Sonnenblumen-, Hanf-, Wallnuss-, Rizinus- oder Mohnöl beigemischt.  

Zu den weiteren Bestandteilen von Ölfarben gehören Farbpigmente, die den Farben ihren Farbton geben, sowie unterschiedliche Lösungsmittel und Harze wie Terpentin oder Dammar. Ölfarben werden in Tuben angeboten und haben eine pastenartige Konsistenz.  

Bei der großen Auswahl an Ölfarben stellt sich nun aber die Frage, an welchen Kriterien man eigentlich gute und qualitativ hochwertige Ölfarben erkennt.  

 

Hier dazu eine Übersicht:  

 

Die Kriterien von guten und hochwertigen Ölfarben 

Ein wichtiges Qualitätsmerkmal von Ölfarben ist die Pigmentdichte und dabei gilt, dass die Ölfarbe umso hochwertiger ist, je mehr Farbpigmente sie enthält. Die Pigmentdichte ist dabei auf den Tuben angegeben. Verwendet werden hierzu Sterne und die Skala reicht von einem bis zu fünf Sternen. Ölfarben mit fünf Sternen enthalten die meisten Farbpigmente. 

Allerdings beeinflusst nicht nur die Pigmentdichte, sondern auch die Qualität der verwendeten Farbpigmente die Qualität der Ölfarben. Früher wurden für Ölfarben ausschließlich Farbpigmente mit natürlichem Ursprung verwendet, zu denen beispielsweise Erden, Erze, Mineralien und andere organische Materialien gehören. Teilweise werden solche Pigmente auch heute noch verwendet, Beispiele hierfür sind die unterschiedlichen Ockertöne, die nach wie vor aus Erden hergestellt werden. Das mit Abstand wertvollste Farbpigment war einst Ultramarin, ein intensives Blau, das aus dem Halbedelstein Lapislazuli gewonnen wurde.  

 

Aber bereits im 19. Jahrhundert wurde mit der Herstellung von synthetischen Farbpigmenten begonnen. Diese synthetisch hergestellten Farbpigmente müssen dabei keineswegs qualitativ schlechter sein als Pigmente natürlichen Ursprungs, einige synthetische Farbpigmente sind ihren natürlichen Pendants sogar überlegen. Dies macht sich vor allem im Hinblick auf die Altersbeständigkeit und die Lichtecht bemerkbar und die meisten Hersteller haben heute Ölfarben mit natürlichen und mit synthetischen Farbpigmenten in ihrem Angebot. 

 

Welches Pigment verwendet wurde, ergibt sich meist aus der Bezeichnung des jeweiligen Farbtons, wobei in aller Regel nur pigmentreine Farben angeboten werden. Das bedeutet, eine Ölfarbe enthält keine Farbmischungen, sondern immer nur Pigmente einer Farbe. Dies ist insofern auch wichtig, als dass sich jedes Farbpigment anders verhält und sich durch individuelle Eigenschaften auszeichnet.  

 

So gibt es Farbpigmente wie beispielsweise Titanoxid, die stark decken, und Farbpigmente wie beispielsweise Zinkweiß, die durchscheinend sind und sich damit auch für Lasuren eignen.  Die Preise der Ölfarben sind nur bedingt ein Qualitätskriterium. Natürlich sind qualitativ hochwertige Ölfarben teurer als Ölfarben minderer Qualität, aber der Preis der Ölfarben wird auch durch die verwendeten Farbpigmente beeinflusst.  

 

Farbpigmente, die in großen Mengen zur Verfügung stehen und recht einfach hergestellt werden können, sind entsprechend günstiger als solche Farbpigmente, die seltener sind oder einen größeren Herstellungsaufwand erfordern. Damit erklärt sich auch, weshalb es Preisunterschiede innerhalb der Farbpalette eines Herstellers gibt. 

 

Ölfarben in Studio- und in Künstlerqualität 

Grundsätzlich werden Ölfarben in zwei Qualitäten angeboten, nämlich zum einen in Studioqualität und zum anderen in Künstlerqualität. Ölfarben in Studioqualität eignen sich vor allem für Anfänger und als Basis, beispielsweise wenn Ölbilder in großen Formaten gemalt werden sollen.  

 

Im Hinblick auf die Farbbrillanz und die Maleigenschaften sind Ölfarben in Studioqualität Ölfarben in Künstlerqualität deutlich unterlegen, zudem ist die Auswahl an Farben kleiner. Allerdings sind Ölfarben in Studioqualität vor allem für Anfänger etwas einfacher zu handhaben, da es sich bei den meisten dieser Farben um deckende Farbtöne handelt, die sich für nahezu alle Maltechniken eignen.  

 

Ölfarben in Künstlerqualität hingegen sind hochwertiger und werden in einer deutlich größeren Farbvielfalt angeboten, allerdings sind auch die Preise spürbar höher. Bewährt hat sich daher eine Vorgehensweise, die auch viele Profikünstler nutzen. 

 

So verwenden sie Ölfarben in Studioqualität als Basisfarbtöne für große Flächen und ergänzen ihre Farbpalette dann durch einzelne Farbtöne in Künstlerqualität. 

 

Weiterführende Ratgeber und Anleitungen zur Ölmalerei: 

Thema: An diesen Kriterien erkennt man gute Ölfarben 

-

Übersicht:
Fachartikel
Verzeichnis
Über uns


ölgemälde99

Autoren Profil:
FB/Twitter

Kommentar verfassen