Kleiner Grundkurs zur Farblehre
Einer der vielen Vorteile von Ölfarben liegt darin, dass diese miteinander gemischt werden können, ohne dabei grundsätzlich an Leuchtkraft zu verlieren. Insofern ist es nicht notwendig, gleich zu Beginn eine große Menge verschiedenster Farben zu kaufen, denn viele Töne können selbst angemischt werden.
Allerdings setzt das Mischen von Farben Übung, Erfahrung und vor allem Grundwissen zur Farblehre voraus. Insgesamt ist daher sinnvoll, sich vor dem eigentlichen Malen zunächst mit den Farben an sich und dem Mischen von Farben zu beschäftigen.
Als weiterer Tipp gilt, dass eine neue Farbmischung angesetzt werden sollte, wenn sich herausstellt, dass der Farbton nicht den Vorstellungen entspricht. Es bringt nichts, immer mehr Farben dazuzumischen, denn wenn viele Farben miteinander vermischt werden, besteht die Gefahr, dass der Farbton grau und schmutzig wirkt.
Hier nun ein kleiner Grundkurs zur Farblehre:
Die Basis für den Grundkurs bildet der Farbkreis nach Johannes Itten. Dieser Farbkreis gliedert sich in zwölf Farben als Primär-, Sekundär- und Tertiärfarben, wobei Erdfarben sowie die Farben Weiß und Schwarz nicht enthalten sind.
• Primärfarben.
Die Farben Rot, Blau und Gelb werden als Primär- oder Grundfarben bezeichnet. Im Gegensatz zu allen anderen Farben des Farbkreises können die Primärfarben nicht durch eine Mischung hergestellt werden, aber alle anderen Farben des Farbkreises entstehen aus diesen drei Grundfarben.
Für eine Grundausstattung zur Ölmalerei werden also neben Schwarz, Weiß und einer Erdfarbe die drei Primärfarben benötigt.
• Sekundärfarben.
Diese entstehen, wenn die drei Primärfarben untereinander gemischt werden. Aus der Mischung von Rot und Gelb entsteht Orange, aus der Mischung von Rot und Blau Violett und aus der Mischung von Blau und Gelb Grün.
• Tertiärfarben.
Werden die Primärfarben mit den Sekundärfarben gemischt, entstehen die Tertiärfarben, die der Farbkreis enthält. Bei den Tertiärfarben handelt es sich um Gelborange, Gelbgrün, Rotorange, Rotviolett, Blauviolett sowie Blaugrün.
• Komplementärfarben.
Außerdem kennt der Farbkreis Komplementärfarben. Diese Gegenfarben entstehen, wenn jeweils die beiden Farben miteinander vermischt werden, die sich auf dem Farbkreis gegenüberliegen.
Wird eine Farbe mit Weiß vermischt, wird dieser Vorgang als Aufhellen bezeichnet, wird eine Farbe mit Schwarz gemischt, wird vom Abdunkeln gesprochen.
Daneben kennt die Farblehre Farbkontraste.
Der stärkste Kontrast entsteht durch zwei Farben, die sich im Farbkreis gegenüberliegen. So bilden beispielsweise die Farben Blau und Orange oder Rot und Grün einen solchen Komplementärkontrast.
Ein Kontrast, der entsteht, wenn eine helle und eine dunkle Farbe aufeinander treffen, wird als Hell-Dunkel-Kontrast bezeichnet. Außerdem gibt es Farben wie Rot oder Orange, die warm erscheinen, und Farben wie Blau, die kalt wirken.
Bilden solche Farben einen Kontrast, wird dies als Warm-Kalt-Kontrast bezeichnet. Abschließend gibt es den Quantitätskontrast, der sich ergibt, wenn die gleiche Farbe in verschiedenen Mengen aufeinandertrifft, sowie den Qualitätskontrast, der aus unterschiedlich leuchtstarken Farben entsteht.
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Thema: Kleiner Grundkurs zur Farblehre
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