Was ist Intuitives Malen? Teil 1

Was ist Intuitives Malen? Teil 1

Wer Kindern beim Malen zuschaut, kann viel von ihnen lernen. Denn Kinder fangen einfach an und malen spontan, aus dem Bauch heraus. Sie scheinen in einer eigenen Welt zu versinken, sind ganz bei sich und haben Spaß an dem, was sie gerade tun. Am Ende kommt ein farbenfrohes Bild heraus, das die Kleinen mächtig stolz präsentieren. Diese Malweise der Kinder beschreibt die Grundidee vom Intuitiven Malen.

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Was ist Intuitives Malen Teil 1

Doch was genau ist damit gemeint? Was spricht für diese Malweise? Und wie funktioniert das Ganze? In einem zweiteiligen Beitrag gehen wir dem Intuitiven Malen auf den Grund!:

Was ist Intuitives Malen?

In ganz einfachen Worten erklärt, geht es beim intuitiven Malen darum, aus sich selbst heraus zu malen. Es gibt keine Anleitung, keine Regeln und keine Vorgaben. Die eigenen Gedanken, Gefühle, Wünsche und Träume liefern den Stoff für die Bilder.

Beim intuitiven Malen ist das Ergebnis zweitrangig. Was zählt, ist das Malen an sich. Der Maler malt also des Malens wegen. Deshalb braucht er auch keinerlei Vorkenntnisse und muss sich keine Gedanken über Techniken oder Farbzusammenstellungen machen.

Er malt vielmehr so, wie es ihm gerade in den Sinn kommt. Ohne konkretes Ziel vor Augen und vor allem ohne jeglichen Erwartungsdruck.

Damit ist das intuitive Malen eine Form der Ausdrucksmalerei. Denn der Maler kann das verarbeiten, was ihn beschäftigt und was ihm in dem Moment durch den Kopf geht. Deshalb ist manchmal auch von einer Malerei für die Seele die Rede.

Was spricht für das Intuitive Malen?

Das Malen ist ein kreatives Hobby, das viel Spaß macht. Doch besonders befreiend oder beruhigend ist das Malen dann, wenn sich der Maler ohne bestimmtes Ziel ans Werk macht. Denn wenn er kein konkretes Ergebnis vor Augen hat, hat er auch keine Erwartungen an das fertige Bild und setzt sich damit nicht selbst unter Druck.

Lässt sich der Maler wie ein Kind spontan auf das Malen ein, kann es fast eine meditative Wirkung entfalten. Vor allem aber hilft es dabei, den Kopf frei zu bekommen. Unterm Strich kann Malen also glücklich machen.

Doch warum ist das so?

Malen entspannt.

Es kann einen Moment dauern, bis der Maler in den Prozess hineinfindet. Doch irgendwann blendet er alles um sich herum aus und konzentriert sich nur noch auf seine Leinwand, das Malgerät in seiner Hand und den nächsten Pinselstrich. Er ist so sehr in das Malen vertieft, dass er seinen Kopf abstellen kann. Und während der Maler abschaltet, sinkt sein Adrenalinspiegel.

Die Natur hat es so eingerichtet, dass in dem Moment, in dem der Adrenalinspiegel sinkt, gleichzeitig Glückshormone ausgeschüttet werden. Die Ausschüttung der Glückshormone findet übrigens auch dann statt, wenn der Maler stolz auf sein Bild schaut und mit sich zufrieden ist.

Jedenfalls bewirken die Glückshormone, dass die Motivation erhalten bleibt. Der Maler hört also nicht mittendrin auf, sondern setzt seine Malarbeit fort.

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Gerade im stressigen Alltag ist es wichtig, sich immer mal wieder bewusst Auszeiten zu nehmen, zu entspannen und abzuschalten. Umso besser, wenn dann auch noch Glückshormone ins Spiel kommen. Genau diesen Effekt kann das intuitive Malen erzielen.

Der Maler ist aktiv.

Beim Malen geht der Maler einer aktiven Tätigkeit nach. Er nimmt Pinsel und Farben, bringt sie auf die Leinwand und erschafft auf diese Weise ein Bild. Im Unterschied dazu ist es eine passive Tätigkeit, wenn sich der Maler zum Beispiel auf die Couch setzt und vom Fernseher berieseln lässt.

Psychologische Studien haben gezeigt, dass passive Tätigkeiten kurzfristig Glücksgefühle auslösen, weil sie direkt zu Entspannung führen. Allerdings bleibt dieser Effekt nicht lange erhalten. Je länger die passive Tätigkeit andauert, desto mehr verkehrt sich die Wirkung ins Gegenteil.

Das liegt daran, dass das Herumsitzen und selbst nichts Tun irgendwann Langeweile und Frust hervorruft.

Im Unterschied dazu fällt es bei einer aktiven Tätigkeit schwerer, überhaupt damit zu beginnen. Doch wenn diese Hürde einmal genommen ist, gerät der Maler in einen kreativen Fluss und versinkt in sein Tun. Die Glücksgefühle, die sich dann einstellen, halten langfristig an.

Das Malen setzt einen Fluss in Gang.

Wie eben schon kurz erwähnt, versetzt das Malen in eine andere Welt. Der Maler ist bei sich selbst und kann seiner Kreativität freien Lauf lassen. Je mehr er sich auf das Malen als Vorgang einlässt, desto kreativer wird er.

Beim intuitiven Malen kommt dazu, dass der Maler in sich hineinhört. Er bringt die Gedanken oder Gefühle auf die Leinwand, die er in dem Moment hat. Gleichzeitig spielt es keine Rolle, was er malt. Ob er nur Linien über die Leinwand zieht, Kringel malt oder bildliche Motive umsetzt, ist egal.

Er kann und soll seine Empfindungen so malerisch ausdrücken, wie sie ihm gerade in den Sinn kommen. Entscheidend ist also, dass er sich auf das Malen als solches einlässt. Dann erreicht er nämlich, dass er den Kopf freikriegt, Belastendes abschütteln kann und ganz nebenbei seine Kreativität schult.

In Teil 2 schauen wir uns an, wie das Maler intuitiv malen kann.

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Hier schreiben die beiden Künstler und Maler RZA & Feryal, alias Christian Gülcan und Ferya Gülcan. Beide Baujahr 1974, mit teilweise unterschiedlichen Einstieg (Grafitti, Zeichnen & Design) in die Acrylmalerei und Ölmalerei. Wir sind Markeninhaber der Kunstschmiede kooZal und malen hauptsächlich moderne und abstrakte Acrylbilder und Ölbilder im Großformat, wenden aber auch andere Maltechniken und Farben an.

Ein Gedanke zu „Was ist Intuitives Malen? Teil 1“

  1. Manchmal würde ich echt gerne mehr malen.. aber die Zeit ist da so ein Störenfried in meiner Rechnung..

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