Alles Wichtige zum Stillleben, Teil II

Alles Wichtige zum Stillleben, Teil II

Die Stilllebenmalerei gab es bereits in den ersten Jahrhunderten der ägyptischen und römischen Epoche. Zur eigenständigen Kunstgattung wurde sie aber erst im 16. Jahrhundert. Obwohl das Stillleben in der Hierarchie der Malereigattungen den untersten Platz belegt, konnte es sich über all die Jahrhunderte behaupten. Vermutlich jeder hat schon einmal ein Stillleben gesehen.

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Alles Wichtige zum Stillleben, Teil II

Die Bilder zeigen tote oder reglose Gegenstände aus dem alltäglichen Leben. Die Anordnung und die Farbgebung lassen den dargestellten Objekten aber eine neue Bedeutung zukommen.

Gleichzeitig hält das Stillleben die Existenz der Objekte in dem Moment fest, und das mit dem Wissen und als Erinnerung daran, dass alles vergänglich ist.

In einem zweiteiligen Beitrag schauen wir uns das Stillleben genauer an. Dabei haben wir in Teil I erklärt, was genau ein Stillleben ausmacht. Außerdem haben wir die Entwicklung der Kunstgattung vom Altertum übers Mittelalter und die Renaissance bis zum Goldenen Zeitalter der Niederlande nachvollzogen.

Hier ist Teil II!:

Stillleben im 19. Jahrhundert und in der Modernen Kunst

Im 19. Jahrhundert wurde das Stillleben erneut zu einem beliebten Bildmotiv. Die Künstler des Postimpressionismus und der anfänglichen Moderne fanden Gefallen daran, alltägliche Dinge wie Blumen, Lebensmittel oder Gefäße bildlich festzuhalten. Allerdings veränderte sich die Darstellungsweise.

Im Unterschied zu den barocken Gemälden waren die Stillleben des späten 19. Jahrhunderts von leuchtenderen Farben und einer markanten Pinselführung geprägt.

Einige Arbeiten aus dieser Zeit waren eine Hommage an die Vanitas-Gemälde. Dazu griffen sie typische Symbole wie Schädel oder Uhren auf. Doch die Umsetzung der Stillleben in dieser Zeit kennzeichnete sich durch eine schnelle Malweise, pastöse Farbaufträge, atmosphärische Lichter und Konturen, die miteinander verschmolzen.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts arbeiteten die Künstler des Fauvismus mit kräftigen und intensiv leuchtenden Farben. Sie ließen Farbkontraste entstehen, die oft den Eindruck erwecken, als würden die Farben und die vielen verschiedenen Bildelemente miteinander konkurrieren.

Mitunter ziehen die knalligen Farben und die markanten Muster die Aufmerksamkeit so sehr auf sich, dass die Gegenstände, die das Stillleben eigentlich ausmachen, in den Hintergrund treten.

Auch im Kubismus spielte das Stillleben eine große Rolle. Namhafte Vertreter wie Pablo Picasso, George Braque oder Juan Gris wählten alltägliche Gegenstände wie Gefäße, Zeitungen, Pfeifen oder Musikinstrumente als Bildmotive.

Dabei stellten sie die Objekte auf geometrische Formen reduziert dar und ordneten sie wie in einer Collage an. Dadurch entstand ein Eindruck, der haltlos oder zerrissen wirkte.

Stillleben in der zeitgenössischen Kunst

Auch heute greifen Künstler das Stillleben regelmäßig auf. Dabei stellen sie moderne Lebensmittel und Gegenstände aus der heutigen Zeit dar. Oft wählen sie einen extrem realistischen Stil, durch den die Gemälde fast wie hochauflösende Fotos wirken.

Solche Stillleben beweisen eindrucksvoll, dass selbst einfache Alltagsgegenstände das Potenzial haben, echte Meisterwerke zu sein.

In der zeitgenössischen Kunst wird die Malerei durch die Fotografie, Videos und den Computer als Werkzeuge ergänzt. Für die Darstellung von Lebensmitteln und Gegenständen aus dem Alltag eröffnen sich dadurch neue Möglichkeiten, die das Stillleben sowohl auf der Leinwand als auch in digitaler Form zum Ausdruck bringen.

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Die Motive von Stillleben

Alle Stillleben haben gemeinsam, dass sie reglose oder tote und oft alltägliche Gegenstände abbilden. Die Themen und die Motive können aber sehr unterschiedlich sein.

Um die Objekte darzustellen und ihnen die gewünschte Symbolik zu verleihen, kann der Künstler mit den Themen, der Zusammenstellung der Objekte, der Farbgebung und den verwendeten Maltechniken und Materialien spielen.

Bei den Gemälden aus dem Barock und dem Goldenen Zeitalter der Niederlande handelt es sich oft um Vanitas-Stillleben. Für sie sind Schädel, Kerzen oder Sanduhren charakteristisch. Solche Motive sollen daran erinnern, dass alles Leben vergänglich ist und alle Gegenstande irgendwann verfallen. Daneben waren seinerzeit Prunk-Stillleben beliebt.

Edle Speisen, exotische Blumen und Luxusgegenstände wie Münzen, Tafelsilber oder edles Porzellan sollten Reichtum und Wohlstand symbolisieren.

Blumenarrangements gehören zu den klassischen Motiven für Stillleben. Sie finden sich in den verschiedensten Formen und Varianten in allen Epochen der Kunstgeschichte, in der Renaissance oder im Impressionismus zum Beispiel genauso wie in der zeitgenössischen Kunst.

Auch Lebensmittel und gedeckte Tische sind wiederkehrende Themen in Stillleben. Dabei kommen sie in zahllosen Varianten daher. Von aufgeschnittenem Obst oder in einer Schüssel arrangierten Backwaren über köstliche Speisen bis hin zu unberührten Festtafeln ist alles zu finden.

Daneben bilden Stillleben oft ganz einfache, unscheinbare und gewöhnliche Gegenstände ab. Profane Dinge, die jeder bei sich zu Hause herumliegen hat und denen er im Alltag keine besondere Bedeutung beimisst, können durch ein Stillleben zur Kunst erhoben werden.

Die Darstellung, die Anordnung und die Farbgebung ermöglichen dem Künstler, solchen Motiven eine eigene, besondere oder neue Symbolik zuzuordnen oder damit sogar eine ganze Geschichte zu erzählen.

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Hier schreiben die beiden Künstler und Maler RZA & Feryal, alias Christian Gülcan und Ferya Gülcan. Beide Baujahr 1974, mit teilweise unterschiedlichen Einstieg (Grafitti, Zeichnen & Design) in die Acrylmalerei und Ölmalerei. Wir sind Markeninhaber der Kunstschmiede kooZal und malen hauptsächlich moderne und abstrakte Acrylbilder und Ölbilder im Großformat, wenden aber auch andere Maltechniken und Farben an.

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