Leinwand Ölfarben

Leinwand für Ölfarben 

 

Prinzipiell sind für die Ölmalerei verschiedene Malgründe möglich, beispielsweise Malkarton, grundierte Holzplatten oder auch Glas und Gips. Zu den mit Abstand am häufigsten verwendeten Malgründen bei der Ölmalerei gehört jedoch Leinwand, Ölfarben entwickeln hierauf nämlich ihre besondere Leuchtkraft, haften sehr gut an und zudem ergibt die Leinwand die für Ölbilder typische Struktur.

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Im Handel werden bereits direkt einsetzbare Leinwände in unterschiedlichen Qualitäten und Strukturen angeboten, die entweder als Meterware oder auf einen Keilrahmen aufgespannt und grundiert erhältlich sind. Allerdings ist es auch möglich, eigene Leinwände herzustellen und prinzipiell eignen sich nahezu alle Arten von Stoffen. Bei der Auswahl sollte allerdings die spätere Bildgröße berücksichtigt werden und je größer das Ölbild werden soll, desto dicker und robuster sollte auch der gewählte Stoff sein.

 

Unsere Anleitung

 

Der erste Schritt in der Anleitung besteht nun darin, den Stoff auf einen Trägerrahmen zu spannen, der aus vier oder sechs Leisten besteht. Der Stoff wird immer diagonal über Kreuz gespannt, um eine gleichmäßige Spannung ohne Falten sicherzustellen. In die Ecken werden danach Keile eingebracht, durch die die Leinwand später beim Bemalen nachgespannt werden kann.

 

Auf den gespannten Stoff wird dann eine sogenannte Vorleimung aufgebracht, die heute meist aus modernen Bindemitteln, die ebenfalls im Handel erhältlich sind, besteht. Die traditionelle, allerdings etwas aufwändigere Methode ist eine Vorleimung mittels einer Mischung aus Wasser und Knochenleim.

 

Der Knochenleim, der etwas unangenehm riechen kann, wird vorsichtig erwärmt und anschließend auf die Leinwand aufgebracht. Wichtig ist allerdings ein richtiges Verhältnis zwischen Wasser und Leim, da zu viel Leim dazu führen würde, dass die Spannung nach dem Trocknen so groß wird, dass die Leinwand brechen könnte.

 

In einem Liter Wasser werden daher maximal 80 Gramm Knochenleim aufgelöst, bei einer Vorleimung kann die Menge sogar um die Hälfte reduziert werden. Nach dem Trocknen der Vorleimung muss die Leinwand grundiert werden, bevor die Ölfarben aufgetragen werden können.

 

Die Grundierung konserviert die Ölfarben, bewirkt, dass die Leinwand nicht brüchig wird und unterstützt die Leuchtkraft der Farben. In den meisten Fällen wird eine weiße Grundierung aufgetragen, die heute aus Kreide, Zinkweiß oder Titanweiß besteht. Kreide, die günstigste Variante, sollte etwa einen Tag lang gewässert werden, da ihre Saugkraft ansonsten zu hoch ist und generell ist der Malgrund umso saugfähiger, je höher der Anteil an Kreide in der Grundierung ist.

 

Die Grundierung

 

Im Handel werden Grundierungen häufig auch als Gipsgründe bezeichnet, allerdings handelt es sich dabei um keine Grundierungen auf Basis von wirklichem Gips, sondern ebenfalls um Kreidegründe. Je heller eine Grundierung ist, desto intensiver leuchten die Farben, allerdings muss eine Grundierung nicht zwangsläufig weiß sein.

 

Rembrandt beispielsweise grundierte seine Leinwände in einem dunkelbraunen Farbton, wodurch seine Bilder dunkel und warm wirken, Rubens hingegen verwendete eine weiße Grundierung, auf die er eine blaugraue Lasur auftrug.

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