Die gängigsten Malgründe in der Übersicht, 1. Teil

Die gängigsten Malgründe in der Übersicht, 1. Teil

Wer eine Zeichnung erstellen oder ein Bild malen möchte, braucht einen Untergrund. Dabei ist jede Fläche, die der Maler gerade bemalt, sein Malgrund. Ob es sich dabei um ein Stück Papier, eine Holzplatte, eine Leinwand oder eine Hausmauer handelt, spielt zunächst keine Rolle.

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Die gängigsten Malgründe in der Übersicht, 1. Teil

Der Untergrund, auf den der Maler seine Farbe aufträgt, dient ihm als Malgrund.

Doch damit ein Kunstwerk optimal zur Geltung kommt und möglichst lange hält, muss der Malgrund bestimmte Eigenschaften haben. Dazu gehören zum Beispiel seine Saugfähigkeit oder seine Formstabilität.

Deshalb sollte sich der Maler mit Malgründen ein wenig auskennen. Denn nicht jeder Malgrund eignet sich für jede Technik und jede Art von Farben.

In einer zweiteiligen Übersicht benennen wir die gängigsten Malgründe und gehen kurz auf ihre Vor- und Nachteile ein.

Flexible Malgründe

Malgründe werden grob in zwei Gruppen eingeteilt, nämlich in starre und in flexible Malgründe. Die gängigsten flexiblen Malgründe in der Malerei sind Papier und Leinwand.

Ein Pluspunkt von flexiblen Malgründen ist ihr geringes Gewicht. Außerdem kann der Maler die Materialien selbst zuschneiden und so individuelle Formate für seine Arbeiten wählen.

Ein Minuspunkt hingegen ist, dass der Malgrund beweglich bleibt und es deshalb zu Knicken oder Rissen in den Farbschichten kommen kann.

Papier

Papier ist in verschiedenen Stärken und Texturen, in unterschiedlichen Farben und in diversen Formaten erhältlich. Je nachdem, welche Technik der Maler anwenden möchte, kann er sich zum Beispiel für Zeichenpapier, Aquarellpapier oder einen Acrylmalblock entscheiden.

Als Malgrund ist Papier vergleichsweise leicht und der Maler kann das Papier so zuschneiden, wie er es für sein Bild braucht. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass Papier nicht ganz so teuer ist. Deshalb eignet sich dieser Malgrund auch sehr gut für Malübungen und Experimente.

Dazu kommt, dass mit einer Vielzahl von Farben auf Papier gezeichnet und gemalt werden kann. Blei- und Buntstifte, Kohle, Tusche oder Filzstifte beispielsweise können genauso auf Papier aufgebracht werden wie Aquarell-, Acryl- und Ölfarben.

Allerdings reagiert Papier auf Feuchtigkeit. Deshalb kann es passieren, dass sich der Malgrund wellt, wenn er mit zu viel nasser Farbe in Kontakt kommt.

Um unschöne Wellen zu vermeiden, kann der Maler zu Malblöcken mit verleimten Kanten greifen. Eine andere Möglichkeit ist, dass er das Papier vor dem Bemalen auf einem festen Untergrund aufspannt.

Ein weiterer Minuspunkt ist, dass Papier nicht ganz so haltbar ist wie andere Malgründe. Wärme und Licht können Papier brüchig werden oder vergilben lassen.

Lose Blätter können zudem schnell Knicke abbekommen. Und damit ein Bild auf Papier aufgehängt werden kann, braucht es entweder ein Passepartout oder einen Rahmen.

Leinwand

Von einer Leinwand wird gesprochen, wenn es sich beim Malgrund um ein textiles Gewebe handelt. Das kann ganz klassisch Leinen oder Nessel sein, aber auch ein Baumwollstoff oder ein Gewebe mit Kunstfasern wie Polyester.

Leinwandstoffe sind in unterschiedlichen Stärken und mit verschiedenen Körnungen erhältlich. Der Maler kann die Oberflächenstruktur dann gezielt nutzen, um die gewünschte Bildwirkung zu unterstreichen.

Besorgt sich der Maler die Stoffe als Meterware oder verarbeitet er vorhandene Textilien wie alte Bettlaken oder ausgemusterte Tischdecken, kann er das Format für seinen Malgrund selbst bestimmen.

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Und durch das geringe Gewicht kann er auch sehr großformatige Bilder malen.

Dass Leinwände für Bilder in großen Formaten geeignet sind, ist generell ein Pluspunkt dieses Malgrunds. Allerdings brauchen unbehandelte Stoffe eine Grundierung, damit die Farbschichten sicher haften.

Sehr beliebt sind aber auch fertig bespannte Keilrahmen. Sie sind ebenfalls in den verschiedensten Formaten erhältlich. Da sie nicht nur aus einer Leinwand bestehen, die auf einen Rahmen aufgezogen ist, sondern bereits grundiert sind, kann der Maler direkt anfangen. Eine weitere Grundierung aufzutragen, ist oft nicht notwendig.

Leinwand eignet sich in erster Linie für Farben, die mit dem Pinsel oder einem Malmesser aufgetragen werden. Dazu gehören Gouache-, Tempera-, Acryl- und Ölfarben. Was die Ölmalerei angeht, so gehört Leinwand neben Holzplatten zu den traditionellen und gängigsten Malgründen.

Zum Minuspunkt bei Leinwänden kann der Keilrahmen werden. Denn er kann sich verziehen. Hinzu kommt, dass die Leinwand richtig aufgespannt sein muss.

Sowohl das Holz als auch der Stoff reagieren auf Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen. Aber auch Erschüttungen versetzen die Leinwand in Bewegung. Und solche Bewegungen des Malgrunds können dazu führen, dass die aufgetragenen Farbschichten reißen oder abplatzen.

Zu den starren Malgründen zählen Pappe, Holz, Glas und Metall. Diese Malgründe schauen wir uns im 2. Teil näher an.

Mehr Ratgeber, Tipps und Anleitungen für die Ölmalerei:

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Hier schreiben die beiden Künstler und Maler RZA & Feryal, alias Christian Gülcan und Ferya Gülcan. Beide Baujahr 1974, mit teilweise unterschiedlichen Einstieg (Grafitti, Zeichnen & Design) in die Acrylmalerei und Ölmalerei. Wir sind Markeninhaber der Kunstschmiede kooZal und malen hauptsächlich moderne und abstrakte Acrylbilder und Ölbilder im Großformat, wenden aber auch andere Maltechniken und Farben an.

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