Anleitung für ein Ölbild mit 4 Farben

Anleitung für ein Ölbild mit 4 Farben

Ein Ölbild braucht nicht unbedingt ein aufwändiges, detailreiches Motiv oder eine große Farbvielfalt, um zu wirken. Wir stellen in dieser Anleitung ein Ölbild vor, das mit gerade einmal vier Farben und ganz schlichten Formen auskommt.

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Anleitung für ein Ölbild mit 4 Farben

Dort gerade dieser einfache Aufbau lässt das Bild sehr interessant aussehen. Und nebenbei ist das Bild eine gute Möglichkeit, um das Mischen von Farben, das exakte Ausmalen von Farbflächen und das Ziehen von gleichmäßigen Linien zu üben.

Die Materialliste für das Ölbild

  • Leinwand auf Keilrahmen im gewünschten Format, zum Beispiel 50 x 70 cm

  • Ölfarben

  • langes Lineal und zwei runde Gegenstände mit unterschiedlichen Durchmessern

  • Bleistift

  • ein breiter und ein feiner Pinsel

  • Palette, Schale oder anderer Gegenstand zum Mischen der Ölfarben

Die Anleitung für ein Ölbild mit vier Farben

[Ölbild]

Ölbild

Das Ölbild besteht aus vier Farben oder genauer vier Farbtönen. Doch benötigt werden eigentlich nur zwei Farben. Daraus lassen sich die anderen Farben nämlich mischen.

Beispielhaft erklären wir die Vorgehensweise mit Blau und Weiß. Wer möchte, kann aber natürlich auch fertig gemischte Farben vermalen.

  1. Schritt: die Leinwand einteilen

Als erstes wird die Leinwand in vier Felder aufgeteilt. Dazu wird die Mitte der langen Seite ausgemessen. Hier wird das Lineal angelegt und eine lange, senkrechte Linie gezogen.

Dadurch ist die Bildfläche genau halbiert. Nun werden die beiden Bildhälften noch einmal unterteilt. Dabei können die Felder gleich groß werden. Wer möchte, kann die äußeren Felder aber auch etwas schmaler und die inneren Felder etwas breiter anlegen.

Die Linien können gut mit dem Bleistift gezogen werden. Nur sollte der Bleistift dann nicht zu stark auf die Leinwand aufgedrückt werden, damit die Leinwand keinen Schaden nimmt und die Linien nicht zu kräftig werden.

  1. Schritt: die Halbkreise vorzeichnen

Als nächstes kommen ein Kreis und Halbkreise ins Spiel. Damit sie schön gleichmäßig werden, bieten sich zum Beispiel zwei Gläser mit unterschiedlichen Durchmessern als Schablonen an.

Der Kreis wird genau in die Mitte der Leinwand gesetzt. Dadurch bildet er buchstäblich den Mittelpunkt. Die Halbkreise werden auf den Linien verteilt, die die Bildfläche in die Felder unterteilen.

Dabei können die Halbkreise so angeordnet werden, dass die Wölbung mal nach innen und mal nach außen zeigt. Möglich ist aber auch, die Wölbungen der Halbkreise bei den äußeren Feldern nur in Richtung Bildmitte zeigen zu lassen.

  1. Schritt: die Farbfelder ausmalen

Nachdem der Bildentwurf steht, werden die vier Farben für das Bild angemischt. Wird zum Beispiel blaue und weiße Ölfarbe verwendet, können die Farbtöne so angelegt werden:

  • pures Blau

  • dunkles Blau aus drei Teilen Blau und einem Teil Weiß

  • mittleres Blau aus je zwei Teilen Blau und Weiß

  • helles Blau aus einem Teil Blau und drei Teilen Weiß

Bei selbst angemischten Farbtönen empfiehlt es sich aber, sich zu notieren, in welchem Verhältnis und in welcher Reihenfolge die Töne gemischt wurden. Sollte die Farbe ausgehen, kann so der jeweilige Farbton nämlich noch einmal angerührt werden.

Nun werden die vier Farbflächen ausgemalt. Mit unseren Beispielfarben werden die Felder von links nach rechts dabei in Blau, Mittelblau, Hellblau und Dunkelblau eingefärbt.

Die verwendete Maltechnik ist die Alla Prima-Malerei. Das bedeutet, dass die Farbflächen direkt nacheinander ausgemalt werden, ohne abzuwarten, bis die Farbschichten trocken sind. Wichtig dabei ist, vor allem an den Kanten sehr präzise zu arbeiten. Denn die Felder sollen klare Trennlinien haben.

Ganz zum Schluss wird dann noch der Kreis in der Mitte in Blau ausgemalt. Dann muss das Bild trocknen. Bei Ölfarben wird das, je nachdem wie dick die Farben aufgetragen wurden, mehrere Tage dauern.

Die Farbzusammenstellung ist natürlich nur ein Vorschlag. Jede andere Farbe, die aufgehellt oder abgedunkelt wird, funktioniert genauso gut. Ein schöner Effekt ergibt sich aber beispielsweise auch, wenn die Felder in Rot, Gelb und zwei Orangetönen ausgemalt werden.

Durch die warmen Farben wirkt das Ölbild freundlich. Und wer es bunt mag, muss gar nicht in einer Farbfamilie bleiben. Wählt er Farben wie Rot, Gelb, Grün und Blau entsteht durch die Kontraste ein sehr ausdrucksstarkes Bild.

  1. Schritt: Linien einziehen

Um die Farbfelder noch strenger voneinander abzugrenzen und gleichzeitig zusätzliche Orientierungspunkte für das Auge zu schaffen, werden die Trennlinien jetzt noch einmal nachgemalt.

Dafür sollte ein feiner, dünner Pinsel verwendet werden. Wer sich mit der dickflüssigen Ölfarbe schwer tut, dünne Linien zu ziehen, kann die Farben mit wenig Terpentinöl verdünnen.

Um die Linien und die Halbkreise zu umranden, sollten die Farben so angeordnet werden, dass die Linien gut sichtbar sind.

Die Linien und Halbkreise zwischen dem blauen und dem mittelblauen Feld können dazu in Hellblau nachgezogen werden, für die nächste Linie kann die dunkelblaue Ölfarbe zum Einsatz kommen und für die dritte Linie wird der mittelblaue Farbton verwendet.

Jetzt muss das Ölbild wieder trocknen. Dann kann es aufgehängt werden. Später kann zum Schutz ein Firnis aufgetragen werden. Allerdings müssen die Farben dafür komplett durchgetrocknet sein. Und das kann bei Ölfarben mehrere Monate dauern.

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Weiteres Beispiel:

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Hier schreiben die beiden Künstler und Maler RZA & Feryal, alias Christian Gülcan und Ferya Gülcan. Beide Baujahr 1974, mit teilweise unterschiedlichen Einstieg (Grafitti, Zeichnen & Design) in die Acrylmalerei und Ölmalerei. Wir sind Markeninhaber der Kunstschmiede kooZal und malen hauptsächlich moderne und abstrakte Acrylbilder und Ölbilder im Großformat, wenden aber auch andere Maltechniken und Farben an.

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