5 Fragen zum Ölsockel

5 Fragen zum Ölsockel

Vor allem in Altbauten tauchen immer mal wieder Wandflächen auf, die sich im Zuge der Renovierungsarbeiten nicht ohne Weiteres neu streichen oder tapezieren lassen. Das frisch aufgebrachte Material will einfach nicht richtig halten.

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5 Fragen zum Ölsockel

Der Grund dafür ist, dass die Wandflächen mit Ölfarben gestrichen sind. Weil meist nicht die ganze Wand, sondern nur der untere Bereich einen Auftrag aus Ölfarben hat, wird auch von einem Ölsockel gesprochen.

Die Ölfarben sorgen für einen langlebigen, dichten und robusten Anstrich, der Wasser und Schmutz abweist. Nur können genau diese eigentlich sehr positiven Eigenschaften eine Renovierung eben schwierig machen.

Wir beantworten fünf Fragen zum Ölsockel!

  1. Was ist ein Ölsockel?

Bei einem Ölsockel handelt es sich um eine Wandfläche, die mit Ölfarbe gestrichen ist. Dabei verläuft der Ölsockel, ähnlich wie der Sockel bei einer Hausfassade, als breiter Streifen im unteren Bereich der Wand.

Üblicherweise ist die Ölfarbe dabei direkt auf den rohen Putz aufgetragen. Sie bildet eine dicke, feste und in sich geschlossene Schicht, die im Laufe der Jahre zusätzlich verharzt.

Der Ölsockel verhindert, dass Feuchtigkeit, Fette und Schmutz in die Wand eindringen. Die Oberfläche ist glatt und lässt sich problemlos feucht abwischen. Zu den weiteren Pluspunkten gehört, dass ein Wandstrich mit Ölfarbe sehr langlebig und unempfindlich ist. Außerdem zeichnet er sich durch eine hohe Deckkraft und Lichtechtheit aus.

  1. Was sind typische Einsatzbereiche vom Ölsockel?

Überall dort, wo es feucht wird oder schnell mal schmutzig werden kann, kommen die Stärken eines Ölsockels zum Tragen. Ein klassischer Einsatzbereich vom Ölsockel ist deshalb der Hausflur.

Aber auch im Badezimmer oder als Spritzschutz in der Küche wurde gerne Ölfarbe verwendet. Die unempfindliche Farbschicht ist wasser- und scheuerfest. Verschmutzungen und andere Flecken lassen sich deshalb gut entfernen.

Ölsockel kennen die meisten zwar aus Altbauten. Doch auch heute noch werden Ölsockel angelegt. Tatsächlich scheint der Ölsockel sogar wieder zunehmend beliebter zu werden. In Treppenhäusern und Fluren zum Beispiel leistet er gute Dienste, während er im Bad und in der Küche eine schöne Alternative zu Fliesen ist.

Im Essbereich wiederum kann er die Wand vor Schrammen durch die Stühle schützen. Und während früher meist recht kräftige Farbtöne verarbeitet wurden, sind heute Ölfarben für die Wand auch in sanften Pastelltönen und gedeckten Farben erhältlich.

  1. Wie lässt sich ein Ölsockel anlegen?

Ein Ölsockel wird im Prinzip genauso angelegt wie ein Farbstreifen mit jeder anderen Wandfarbe auch. Zunächst wird die gewünschte Höhe ermittelt und die Kante anschließend mit Malerkrepp abgeklebt.

Geeignete Ölfarbe ist im Fachhandel erhältlich und wird ganz normal mit einem Pinsel oder einer kleinen Farbrolle aufgetragen. Da Ölfarbe eine hohe Deckkraft hat, reicht oft eine Farbschicht aus. Im Unterschied zu einer Dispersionsfarbe braucht Ölfarbe aber deutlich länger zum Trocknen.

Selbst bei einer dünnen Schicht dauert es mehrere Tage, bis der Ölsockel ausgehärtet ist.

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Wichtig ist außerdem, dass die Wandfläche trocken und fettfrei ist. Denn der Farbauftrag schließt sich zu einer dichten, luftundurchlässigen Schicht. Die Wand unter dem Ölsockel kann also nicht atmen. Deshalb sollte der Putz keine Feuchtigkeit mehr enthalten.

  1. Wie kann ein alter Ölsockel überstrichen werden?

    In alten Häusern kommen unter Tapeten oder anderen Farbschichten oft Reste alter Ölsockel zum Vorschein. Nur sind sie oft nicht mehr unbedingt ansehnlich, weil sie nur in Teilen erhalten sind, Flecken haben oder bei früheren Renovierungen beschädigt wurden.

Hält ein alter Ölsockel noch gut an der Wand, kann er unter einer neuen Wandgestaltung verschwinden. Dafür muss der Ölsockel zuerst gut gereinigt und entfettet werden.

Anschließend wird er mit einem groben Schleifpapier, zum Beispiel mit einer 80er Körnung, leicht angeraut. Löcher und Unebenheiten können mit einer Spachtelmasse aufgefüllt werden.

Im Fachhandel sich verschiedene ölresistente Lackfarben erhältlich. Mit so einer Lackfarbe kann die Wand dann neu gestrichen werden. Wer keinerlei Risiken eingehen möchte, kann zuvor noch einen Haftgrund auftragen. Dadurch hält der neue Anstrich noch besser. Auf die gleiche Art und Weise wird die Wand auch vorbereitet, wenn sie anschließend tapeziert werden soll.

  1. Wie lässt sich ein alter Ölsockel entfernen?

Ist ein alter Ölsockel sehr stark beschädigt oder soll er komplett verschwinden, muss die Ölfarbe samt Putz abgetragen werden. Dazu kann der Putz mit einem Spachtel von der Wand gekratzt oder abgehebelt werden.

Hilfreich dabei ist, zunächst einige Löcher in den Putz zu schlagen. Auf diese Weise platzt er nämlich schon teilweise ab.

Eine andere Möglichkeit ist, mit einer Sanierungsfräse zu arbeiten. Sie wird auch Putzfräse genannt und trägt den alten Ölsockel von der Wand ab. Viele Geräte verfügen über eine Absaugvorrichtung. Auf diese Weise wird der entstehende Feinstaub gleich mit aufgesaugt.

Da eine Sanierungsfräse vergleichsweise teuer ist, lohnt es sich meist nicht, so ein Gerät extra für eine Renovierung anzuschaffen. Stattdessen kann mit einem Leihgerät aus dem Baumarkt gearbeitet werden.

Nachdem der alte Ölsockel entfernt ist, wird es in aller Regel notwendig sein, die Wand neu zu verputzen. Anschließend kann sie wie gewünscht gestaltet werden.

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Hier schreiben die beiden Künstler und Maler RZA & Feryal, alias Christian Gülcan und Ferya Gülcan. Beide Baujahr 1974, mit teilweise unterschiedlichen Einstieg (Grafitti, Zeichnen & Design) in die Acrylmalerei und Ölmalerei. Wir sind Markeninhaber der Kunstschmiede kooZal und malen hauptsächlich moderne und abstrakte Acrylbilder und Ölbilder im Großformat, wenden aber auch andere Maltechniken und Farben an.

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