Von Barock bis Pop Art – 6 Kunstepochen im Überblick, Teil II

Von Barock bis Pop Art – 6 Kunstepochen im Überblick, Teil II

Die Künstler des Barock standen unter dem Einfluss der katholischen Kirche, während die Impressionisten in die freie Natur ziehen, den Moment einfangen und den aktuellen Anblick zur Kunst erheben wollten. Die Expressionisten wollten ihren Gefühlen Ausdruck verleihen, die Kubisten hingegen neue Perspektiven aufzeigen. Das Ziel der Surrealisten war, die geistigen Grenzen zu erweitern, und die Pop Art Künstler strebten nach der Verbindung von Kunst mit persönlichen, alltäglichen Erfahrungen.

Anzeige

Von Barock bis Pop Art - 6 Kunstepochen im Überblick, Teil II

Kunststile spiegeln sehr oft den Zeitgeist wider und fallen deshalb entsprechend unterschiedlich aus. Im Verlauf der sehr langen Kunstgeschichte gab es die verschiedensten Entwicklungen, Strömungen und Wendungen. Alle Bewegungen innerhalb der Kunst zu erläutern, würde viele Bücher füllen.

Doch um zumindest einen kleinen Eindruck davon zu vermitteln, wie facettenreich die Kunst ist, greifen wir sechs Kunstepochen heraus. Wir nennen ihre wichtigsten Merkmale und präsentieren jeweils einen Künstler und ein Gemälde aus der Zeit. Los ging’s dabei mit dem Barock und dem Impressionismus.

Hier ist Teil II!:

  1. Der Kubismus

Die Kubisten verfolgten die Absicht, die Wahrnehmung von Perspektive, Raum und Tiefe in Frage zu stellen. Sie wollten Formen eine neue Darstellung geben. Dazu bildeten sie ein Objekt von allen Seiten ab, zerlegten es in einzelne Flächen oder verknüpften verschiedene Maltechniken miteinander.

Sie ließen den Raum frei durch die Objekte fließen oder den Vordergrund und den Hintergrund miteinander verschmelzen. Auf diese Weise gaben sie der damaligen Kunst ein neues Gesicht und verliehen gleichzeitig dem, was Realität ist und was der Betrachter tatsächlich sieht, eine neue Bedeutung.

Im übertragenen Sinne sollte der Kubismus alte Vorstellungen brechen und nicht nur eine Perspektive zeigen, sondern alle möglichen Standpunkte sichtbar machen.

Mit der Vision von geometrischen Formen und Figuren vor Augen, weigerten sich die Kubisten, Motive nach traditionellem Kunstverständnis zu gestalten. Realistische Abbildungen ließen sie in der modernen Kunstform des Kubismus nicht gelten.

Die geometrischen Formen trugen dann auch einen entscheidenden Beitrag zum Namen bei. Denn sie erinnerten mitunter an kleine Würfel.

Dabei gliedert sich der Kubismus in zwei Phasen. Ab etwa 1909 entstand zunächst der analytische Kubismus. Er konzentrierte sich auf die Reproduktion von geometrischen Formen. Dazu zerlegt er die Objekte in flache und eckige Bereiche mit scharfen Kanten, oft ohne viel Farbe.

1912 begann mit dem synthetischen Kubismus die zweite Phase. Hier standen einfache Formen im Vordergrund, die gerne ineinander übergingen. Die Künstler arbeiteten nun mit leuchtenden Farben und neuen Materialien, nutzten Mischtechniken oder gestalteten Collagen, um neue Texturen zu schaffen.

George Braque

Als Spross einer kreativen Familie kam George Braque im französischen Argenteuil zur Welt. Sein Vater arbeitete als Dekorationsmaler und förderte das Talent seines Sohnes schon von Kindertagen an. Braque arbeitete zunächst einige Jahre zusammen mit seinem Vater als Dekorationsmaler. Später ging er dann nach Paris, um sich der Kunst als Hauptberuf zu widmen.

In Paris lernte Braque den fauvistischen Maler Henri Matisse kennen. Er fand Gefallen an dessen Malstil und begann ebenfalls damit, Bilder in kräftigen Farben zu malen. Doch schon kurze Zeit später sah Braque das Gemälde Les Demoiselles d’Avignon von Picasso.

Das Bild beeindruckte Braque so sehr, dass er Picasso unbedingt persönlich kennenlernen wollte. Die beiden Männer verstanden sich auf Anhieb sehr gut, wurden enge Freunde und begründeten gemeinsam den Kubismus. Zu den wichtigsten Arbeiten von Braque gehören House at L’Estaque aus dem Jahr 1908 und Clarinet and Bottle of Rum on the mantlepiece aus dem Jahr 1911.

Besucher lesen auch gerade folgenden Beitrag:  Von Barock bis Pop Art - 6 Kunstepochen im Überblick, Teil I

Pablo Picassos Guernica

Die Guernica gehört zu den bedeutsamsten Werken von Pablo Picasso. Das rund acht Meter lange und drei Meter hohe Wandbild stellt eine Szene aus dem Bürgerkrieg in Spanien dar. 1937 ließ die nationalistische Regierung Spaniens die Stadt Guernica von ihren Verbündeten bombardieren.

Die Kleinstadt galt als das Zentrum der republikanischen Widerstandsbewegung. Picasso hielt sich während der Bombardierung in Frankreich auf. Für die Pariser Ausstellung erhielt Picasso von den Republikanern den Auftrag, ein Wandbild zu malen. Daraufhin entstand das politische Werk.

Picasso nutzte das Gemälde, um sich mit den Geschehnissen auseinanderzusetzen. Gleichzeitig wollte er den Betrachtern die Augen dafür öffnen, welche Auswirkungen der Bürgerkrieg hat. Auffällig ist die monochrome Darstellung in den Farben Weiß, Grau und Schwarz. Obwohl das Bild auf den ersten Blick wie ein trauriges Durcheinander wirkt, hat jedes Details eine tiefere Bedeutung.

  1. Der Expressionismus

Ab etwa 1912 wurde der Expressionismus zu einer vorherrschenden Richtung in der bildenden Kunst. Als Gegenbewegung zum Impressionismus, Realismus und Naturalismus sollte er den Künstlern die Möglichkeit geben, ihre subjektiven Emotionen zum Ausdruck zu bringen.

Die Expressionisten wollten sich von den klassischen Maltechniken lösen, um ihren Gefühlen auf der Leinwand freien Lauf zu lassen. Einfache Formen und kräftige, oft sehr kontrastreiche Farben, die in dicken und wild verwirbelten Pinselstrichen aufgetragen sind, kennzeichnen den Kunststil.

Wassily Kandinsky

Wassily Kandinsky kam 1866 in Moskau zur Welt. Schon als kleines Kind zeigte er ein besonderes Gespür für Töne, Farben und Wörter. Um das Talent zu fördern, finanzierte ihm sein Vater ein Kunst- und Musikstudium. Doch Kandinsky entschied sich erst im Alter von 30 Jahren dazu, ernsthaft als Künstler zu arbeiten.

Kandinsky ist Expressionist und gilt gleichzeitig als einer der Pioniere der abstrakten Kunst. Er wollte Erlebnisse schaffen und alle Sinne ansprechen, indem er Formen und Farben in eine besondere Beziehung zueinander setzte. Sein Ziel war, Emotionen zu wecken, Spiritualität zu vermitteln und Ästhetik mit visueller Poesie zu verknüpfen.

Wichtig war dem Künstler außerdem, die Musik in seine Arbeiten einzubeziehen und die Freiheit der Klänge in seinen Bildern darzustellen. Zu den bedeutsamsten Kunstwerken zählen Der Blaue Reiter, Der blaue Berg und die Komposition IV.

Van Goghs Zwölf Sonnenblumen in einer Vase

In Südfrankreich entstand eine Serie aus fünf Bildern mit Sonnenblumen, die jeweils in einer Vase stehen. Die Bilderserie sollte Glück, Hoffnung und Dankbarkeit vermitteln.

Dabei benutzte van Gogh für die Bilder nur sehr wenige Farben. Denn er wollte beweisen, dass eine zentrale Farbe völlig ausreichen kann. Eine weitere Besonderheit ist, dass der Künstler sehr bewusst ein neuartiges Gelb verwendete, das nicht dauerhaft ist. Zitaten zufolge wollte er damit ausdrücken, dass Blumen und Gemälde wie viele andere Dinge im Laufe der Zeit verblassen.

Tatsächlich erstrahlten die Sonnenblumenbilder zunächst in kräftig leuchtenden und lebendigen Farben. Auch jetzt sind sie noch sehr ausdrucksstark. Aber die Farben sind inzwischen gedämpfter.

Mehr Ratgeber, Tipps und Anleitungen:

Thema: Von Barock bis Pop Art – 6 Kunstepochen im Überblick, Teil II

-

Übersicht:
Fachartikel
Verzeichnis
Über uns


ölgemälde99

Autoren Profil:
FB/Twitter

Veröffentlicht von

Autoren Profil:

Hier schreiben die beiden Künstler und Maler RZA & Feryal, alias Christian Gülcan und Ferya Gülcan. Beide Baujahr 1974, mit teilweise unterschiedlichen Einstieg (Grafitti, Zeichnen & Design) in die Acrylmalerei und Ölmalerei. Wir sind Markeninhaber der Kunstschmiede kooZal und malen hauptsächlich moderne und abstrakte Acrylbilder und Ölbilder im Großformat, wenden aber auch andere Maltechniken und Farben an.

Kommentar verfassen