Was ist Intuitives Malen? Teil 2

Was ist Intuitives Malen? Teil 2

Wenn kleine Kinder malen, malen sie oft intuitiv. Sie nehmen sich ein Blatt Papier, ein paar Stifte und malen ganz spontan, was ihnen gerade in den Sinn kommt. Ohne sich Gedanken darüber zu machen, ob das Bild gelingt oder alle Bildelemente stimmig sind, malen sie einfach. Und weil die Kinder ihre Ideen so aufs Papier bringen, wie sie diese in dem Moment vor Augen haben, sich vorstellen und empfinden, kommt am Ende ein Bild heraus, das die Kleinen voller Stolz präsentieren.

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Was ist Intuitives Malen Teil 2

Diese Malweise beschreibt das Grundprinzip vom Intuitiven Malen. Es geht also darum, aus sich selbst heraus zu malen und mithilfe von Farben zu verarbeiten, was einen beschäftigt.

Dabei spielt das Ergebnis nur eine untergeordnete Rolle. Entscheidend ist vielmehr das Malen als solches, das dem Maler dabei hilft, seinen Kopf frei zu bekommen und sich am Ende ein Stück weit glücklich zu malen.

In einem zweiteiligen Beitrag schauen wir uns das Intuitive Malen einmal genauer an. Dabei haben wir in Teil 1 erklärt, was genau intuitives Malen bedeutet und was für diese Malweise spricht.

Jetzt, in Teil 2, kümmern wir uns um die praktische Umsetzung:

Wie kann der Maler das intuitive Malen ausprobieren?

Eine Möglichkeit, um das intuitive Malen kennenzulernen, bieten Malreisen und Workshops. Zum einen kann sich der Maler hier unter Anleitung an die Malweise herantasten. Zum anderen hilft oft allein schon der Ortswechsel dabei, sich auf den Prozess einzulassen und sich alle Gedanken und Gefühle frei von der Seele zu malen.

Möchte der Maler lieber für sich sein, aber trotzdem nicht auf eine Anleitung verzichten, können Onlinekurse und Videotutorials eine gute Alternative sein. Zudem gibt es einige Bücher und Fachzeitschriften, die sich mit dem Thema beschäftigen. Auch hier findet der Maler viele Infos und nützliche Tricks.

Tatsächlich braucht der Maler aber gar nicht unbedingt eine Anleitung oder jemanden, der ihn in das intuitive Malen einweist und dabei unterstützt. Denn beim intuitiven Malen geht es ja gerade darum, unabhängig von Malregeln und -techniken ganz frei und spontan zu arbeiten.

Das Ziel ist nicht das Ergebnis, sondern das Malen als Ausdrucksmittel, um seine Emotionen auf den Malgrund zu bringen und einen kreativen Prozess in Gang zu setzen.

Dabei können die drei folgenden Tipps helfen:

  1. Auf das Malen aus sich selbst heraus einlassen.

Kreativität ist ein wichtiger Faktor beim intuitiven Malen. Doch damit sie in Schwung kommt und fließt, muss der Maler bereit sein, sich auf das Malen aus der Intuition heraus einzulassen.

Er sollte versuchen, nicht zu viel nachzudenken oder sich schon im Vorfeld zu überlegen, was er malen will und wie das Ergebnis aussehen soll. Genauso sollte er probieren, Malregeln auszublenden und sich von Maltechniken zu lösen.

Je mehr sich der Maler fallen und treiben lässt, desto tiefer kann er in den eigentlichen Malprozess eintauchen. Vielleicht kann ein wenig Meditation dazu beitragen, zur Ruhe zu kommen. Letztlich muss der Maler aber für sich selbst herausfinden, was ihm am besten dabei hilft, abzuschalten und das zu malen, was ihm seine innere Stimme sagt.

  1. Eine geeignete Atmosphäre schaffen.

Auch die Umgebung, in der der Maler malt, kann großen Einfluss darauf haben, wie gut er entspannen und unbeschwert malen kann. Welche Atmosphäre diese Wirkung erzielt, ist bei jedem Menschen anders.

Der eine fühlt sich bei einem sanften und dezenten Licht wohl, der andere mag Musik im Hintergrund und wieder ein anderer gerät ins Träumen, wenn er seinen Blick über die Szenerie vor seinem Fenster schweifen lassen kann.

Der eine Maler legt sich vorher alle Farben und Malutensilien bereit, ein anderer Maler fängt lieber spontan an und sucht sich die Sachen, die er braucht, im Verlauf des Malens zusammen. Auch hier muss der Maler für sich selbst herausfinden, welche Atmosphäre ihm am besten zusagt.

  1. Einfach anfangen.

Der wichtigste Tipp fürs intuitive Malen lautet: „Loslegen!“ Der Maler sollte in sich hineinhören, sich einen Pinsel nehmen, diesen in die Farbe eintauchen, die ihn gerade am meisten anspricht, und ohne großartig nachzudenken über die Leinwand ziehen. Er sollte sich keine Gedanken darüber machen, ob die Farbe richtig ist oder ob er das, was er malen möchte, überhaupt malen kann.

Im Idealfall kann der Maler seinen kontrollierenden Kopf ausschalten und den Pinsel so über die Leinwand bewegen, wie ihm gerade danach ist. Zudem sollte er nicht bewerten, wie die bisherigen Farbaufträge aussehen oder wie das Ergebnis wohl sein wird.

Der Maler sollte also tatsächlich einfach nur malen, frei, spontan und unbeschwert wie ein Kind.

Was ziemlich leicht klingt, fällt vielen Malern vor allem am Anfang ganz schön schwer. Denn sich fallen zu lassen, ganz bei sich zu sein und nur seinem Bauchgefühl zu folgen, ist eben nicht so einfach.

Doch je öfter es der Maler probiert, desto besser wird es gelingen. Gleichzeitig kommt er in einen kreativen Fluss, der immer neue Ideen zutage fördert und ganz automatisch den Weg zur nächsten Farbe und Linie weist.

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Übrigens:

Die meisten Menschen, die intuitiv malen, tun das im Stehen. Warum das so ist, wurde bisher nicht geklärt. Vielleicht liegt es daran, dass sich der Maler so freier bewegen kann. Einen Versuch ist es jedenfalls wert.

Was wird fürs intuitive Malen benötigt?

Tatsächlich kann der Maler mit allem arbeiten, was er für richtig hält. So kann er auf Leinwand oder Papier malen, genauso aber auch eine Holzplatte verwenden. Insgesamt sollte der Malgrund aber eher großzügig bemessen sein, damit buchstäblich genug Platz für die Kreativität bleibt.

Der Maler kann seine Farben pur verwenden oder mit Malmitteln anreichern. Um die Farben auf den Malgrund aufzutragen, kann er den Pinsel nutzen. Aber auch ein Schwamm, ein Stück Stoff, Stempel oder schlicht die Finger können zu Werkzeugen werden.

Genauso spricht nichts dagegen, wenn der Maler spontan zu irgendeinem Gegenstand greift, der ihm in dem Moment gerade ins Auge fällt oder in den Sinn kommt. Denn auch das macht das intuitive Malen aus.

Mehr Ratgeber, Tipps und Anleitungen:

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Hier schreiben die beiden Künstler und Maler RZA & Feryal, alias Christian Gülcan und Ferya Gülcan. Beide Baujahr 1974, mit teilweise unterschiedlichen Einstieg (Grafitti, Zeichnen & Design) in die Acrylmalerei und Ölmalerei. Wir sind Markeninhaber der Kunstschmiede kooZal und malen hauptsächlich moderne und abstrakte Acrylbilder und Ölbilder im Großformat, wenden aber auch andere Maltechniken und Farben an.

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