Die wichtigsten Kriterien beim Kauf von Pinseln, 1. Teil

Die wichtigsten Kriterien beim Kauf von Pinseln, 1. Teil

Ob Einsteiger, leidenschaftlicher Hobbymaler oder professioneller Künstler: Neben Farben und Malgründen gehören Pinsel zur Grundausstattung. Allerdings ist Pinsel nicht gleich Pinsel. Denn je nach Farbsorte, Untergrund und Maltechnik lässt jeder Pinsel ganz eigene Effekte entstehen. Gleichzeitig werden unterschiedliche Ansprüche an ihn gestellt.

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Die wichtigsten Kriterien beim Kauf von Pinseln, 1. Teil

Wer sich im Künstlerbedarf umschaut, verliert aber recht schnell den Überblick. Denn die Auswahl an Pinseln ist riesig. Und als wäre die Vielzahl an Formen, Materialien und Stärken nicht schon genug, gehen auch noch die Preise sehr weit auseinander.

Doch lohnt es sich, in einen sehr teuren Pinsel zu investieren? Oder tut es auch ein kostengünstiges Set? Und was macht den richtigen Pinsel überhaupt aus?

In einem zweiteiligen Beitrag erklären wir die wichtigsten Kriterien beim Kauf von Pinseln:

Der Griff des Pinsels

In den meisten Fällen besteht der Griff eines Pinsels aus Holz. Dieses kann von unterschiedlichen Bäumen stammen und entweder natürlich belassen oder lackiert sein. Naturholz hat eine rauere Oberfläche, während ein Griff aus lackiertem Holz glatter ist. Das mit Abstand wichtigste Kriterium ist natürlich, dass der Griff gut in der Hand liegt.

In der Aquarellmalerei werden oft Pinsel mit kurzen Griffen verwendet, während beim Malen mit Acryl- und Ölfarben eher Pinsel mit längeren Griffen zum Einsatz kommen.

Letztlich hängt es aber von den persönlichen Vorlieben ab, womit der Maler arbeitet und welchen Abstand zwischen Pinselspitze und Hand er bevorzugt. So wie jeder Mensch einen Stift etwas anders hält, hat auch jeder Maler seine eigene Handhaltung beim Malen.

Das Pinselhaar

Einen sehr großen Einfluss auf den Farbauftrag hat das Material, aus dem die Haare des Pinsels bestehen. Dabei lassen sich Pinselhaare in zwei große Gruppen einteilen, nämlich in Echthaar und in Kunsthaar.

Zu den gängigsten Materialien bei Pinseln mit Echthaar gehören diese:

  • Borsten: Bei Borstenpinseln bestehen die Pinselhaare aus Schweineborsten. Weil sie viel Volumen haben und reichlich Farbe aufnehmen können, eignen sich Borstenpinsel gut für größere Farbflächen. Außerdem spielen Borstenpinsel ihre Stärken bei einer eher rustikalen Malweise mit gröberen Details und dickeren Linien aus.
  • Fehhaar: Fehhaar bezeichnet die Haare vom Schweif eines Eichhörnchens. Die Haare sind zart, seidig und laufen spitz zu. Fehhaarpinsel werden deshalb vor allem für feine Linien und elegante Striche verwendet.
  • Iltis- und Rotmarderhaar: Bei diesen Naturhaarpinseln werden Haare von Iltissen oder Rotmardern verarbeitet. Sie sind einerseits robust und können viel Farbe aufnehmen. Andererseits sind die Naturhaare sehr elastisch. Deshalb sind die Pinsel vielseitig einsetzbar und erlauben schwungvolle Pinselbewegungen aller Art.
  • Ochsen- und Ponyhaar: Auch aus den Haaren von Ochsen und Ponys werden Pinsel hergestellt. Sie nehmen Farbe gleichmäßig auf und geben sie ebenso gleichmäßig wieder ab. Ponyhaar ermöglicht außerdem, feine, dünne Pinsel anzufertigen. Ein weiterer Pluspunkt dieser Naturhaare ist, dass sie vergleichsweise kostengünstig sind, ohne dass die Qualität beim Malen darunter leidet.

Gewissermaßen das Gegenstück zu Naturhaarpinseln sind Pinsel mit Haaren aus synthetischen Fasern. Inzwischen sind Kunsthaarpinsel in guten Qualitäten erhältlich, die Naturhaarpinseln in nichts nachstehen.

Sie sind vielseitig einsetzbar und zudem oft einfacher zu reinigen als Pinsel mit Naturhaaren. In Zeiten, in denen das Bewusstsein für das Tierwohl steigt und viele Menschen tierische Produkte vermeiden möchten, erfreuen sich Pinsel mit synthetischen Haaren auch aus diesem Blickwinkel heraus zunehmend großer Beliebtheit.

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Die Form der Pinselspitze

Bei einem Pinsel besteht der untere Teil aus dem Griff und die Spitze aus Haar. Dazwischen befindet sich die Zwinge, die beide Teile miteinander verbindet und zusammenhält.

Was die Spitze betrifft, so gibt es zahlreiche Varianten, die zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen führen. Tatsächlich ist das auch wichtig und notwendig.

Um eine große Fläche gleichmäßig einzufärben, wird schließlich eine anders geformte Spitze benötigt als für ein kleines Detail oder eine sehr feine Linie.

Alle erhältlichen Pinselformen aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen.

Deshalb belassen wir es bei den Varianten, die der Maler am häufigsten braucht:

  • Flachpinsel haben eine gerade und breite Kante. Für Grundierungen, größere Flächen und dickere Striche sind sie die richtige Wahl.
  • Rundpinsel sind in verschiedenen Stärken von sehr fein bis sehr dick erhältlich. Hier sind die Haare rund angeordnet.
  • Bei einem Katzenzungenpinsel erinnert die Form der Spitze an die Zunge einer Katze. Durch diese Form vereint der Pinsel die Eigenschaften eines flachen und eines runden Pinsels in sich. Flächen und Details lassen sich damit genauso gestalten wie Linien in verschiedenen Ausführungen.
  • Wie der Name schon vermuten lässt, kennzeichnet sich ein Schrägpinsel durch eine abgeschrägte Kante. Dadurch ermöglicht er, mit der breiten Seite flächig zu malen. Dreht der Maler hingegen den Pinsel und nutzt die Spitze, kann er feine Details ausarbeiten.
  • Bei einem Stupfpinsel sind die Haare recht kurz und kreisrund angeordnet. So ein Pinsel eignet sich weniger zum Malen. Stattdessen wird er verwendet, um Farbe auf den Malgrund aufzutupfen oder Schablonen auszufüllen.

Weitere Kriterien bei der Auswahl von Pinseln sind die verwendete Farbsorte, die geplante Maltechnik und auch der Preis.

Damit geht es im 2. Teil weiter.

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Hier schreiben die beiden Künstler und Maler RZA & Feryal, alias Christian Gülcan und Ferya Gülcan. Beide Baujahr 1974, mit teilweise unterschiedlichen Einstieg (Grafitti, Zeichnen & Design) in die Acrylmalerei und Ölmalerei. Wir sind Markeninhaber der Kunstschmiede kooZal und malen hauptsächlich moderne und abstrakte Acrylbilder und Ölbilder im Großformat, wenden aber auch andere Maltechniken und Farben an.

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