Wertvolle Kunstwerke richtig schützen, 3. Teil

Wertvolle Kunstwerke richtig schützen, 3. Teil

Vielleicht hast du wertvolle Ölbilder geerbt, als Kunstfan im Laufe der Zeit zusammengesammelt oder als Geldanlage erworben. Möglicherweise bist du im Besitz von Ölgemälden, die dir besonders gut gefallen, aus bestimmten Gründen sehr ans Herz gewachsen sind oder die du selbst geschaffen hast. So oder so haben Kunstwerke immer einen materiellen und einen ideellen Wert.

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Wertvolle Kunstwerke richtig schützen, 3. Teil

Grund genug, die Arbeiten gut zu schützen. Denn eine falsche Aufbewahrung kann dazu führen, dass die Bilder Schaden nehmen oder sogar unwiederbringlich kaputtgehen.

Den Aufwand, den Museen und Galerien betreiben, musst du bei dir zu Hause dabei natürlich nicht umsetzen. Einige Maßnahmen solltest du aber trotzdem ergreifen.

In einer Beitragsreihe zeigen wir, worauf du achten solltest, um deine wertvollen Kunstwerke richtig zu schützen. Dabei ging es im 1. Teil um das passende Raumklima. Im 2. Teil haben wir uns den Standort und die geeignete Aufhängung angeschaut.

Hier ist der 3. und letzte Teil!:

Kunstwerke pflegen und reinigen

Wenn du einen optimalen Standort für deine Ölbilder gefunden hast und sie sicher an der Wand hängen, hast du schon vieles richtig gemacht. Allerdings brauchen deine Kunstwerke hin und wieder auch etwas Pflege. Denn gerade Staub setzt sich auf den Bildern und den Rahmen ab.

Kunstwerke, die hinter Glas gerahmt sind, solltest du regelmäßig mit einem milden Reinigungsmittel und einem weichen, fusselfreien Tuch säubern. Nehme dazu das Bild von der Wand ab.

Anschließend gibst du etwas von dem Reinigungsmittel auf dein Tuch und reinigst damit vorsichtig die Glasfläche und den Rahmen. Als Reinigungsmittel kannst du einen milden Glasreiniger oder eine Lösung aus Allzweckreiniger oder Spülmittel und Wasser verwenden.

Wichtig ist, dass du das Reinigungsmittel wirklich zuerst auf dein Tuch gibst und nicht direkt auf das Kunstobjekt sprühst. Außerdem solltest du ein Tuch nehmen, das weich ist und nicht fusselt.

Optimal ist ein Mikrofasertuch, Küchenpapier oder Taschentücher hingegen sind nicht geeignet. Denn wenn du das Reinigungsmittel direkt auf das Bild sprühst, könnte die Flüssigkeit unter das Glas laufen und das Bild beschädigen.

Ein Papiertuch kann sich auflösen und kleine Fusseln hinterlassen oder zu hart sein und zu Kratzern führen. Letzteres kann auch passieren, wenn du zu stark über die Flächen reibst.

Putzt du das Bild, während es an der Wand hängt, fällt es durch die Bewegung möglicherweise herunter.

Anders als zum Beispiel Zeichnungen oder Aquarelle sind Ölbilder aber in aller Regel ohne Glas gerahmt. Hier sind Reinigungsmittel tabu. Stattdessen solltest du lediglich den Staub entfernen.

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Am besten verwendest du dafür einen weichen Staubwedel, mit dem du ganz behutsam über die bemalte Leinwand und den Rahmen fährst. Dabei musst du das Bild nicht unbedingt von der Wand nehmen.

Reibe aber auf keinen Fall grob über das Bild. Sonst könntest du Kratzer verursachen oder erhabene Farbstrukturen abbrechen.

Der beste Schutz für ein Ölbild ist ein Firnis. Ein Firnis legt sich als Schutzfilm über das Gemälde und bewirkt, dass sich Staub nicht so leicht ablagern kann. Gleichzeitig sind die Farben versiegelt und dadurch besser vor den Auswirkungen von Licht, Temperaturschwankungen und Feuchtigkeit geschützt.

Einen Firnis kannst du grundsätzlich auch selbst auftragen. Ist das Ölbild verschmutzt, kannst du es davor mit dem weichen Inneren eines Weiß- oder Toastbrotes reinigen.

Solche Maßnahmen würden wir dir aber nur bei Ölbildern empfehlen, die einen überschaubaren Wert haben. Bei wirklich kostbaren Gemälden solltest du sowohl die Reinigung als auch das Aufbringen eines Firnisses dem Profi überlassen.

Und noch ein Tipp:

Fasse ein Ölgemälde nie direkt mit nackten Händen an. Denn durch die natürlichen Hautfette bleiben womöglich Fingerabdrücke und Ablagerungen zurück. Ziehe deshalb saubere, dünne Baumwollhandschuhe über, bevor du deine Ölbilder berührst.

Wertvolle Kunstwerke richtig schützen, 3. Teil (1)

Ungerahmte Kunstwerke richtig lagern

Natürlich kann es sein, dass du so viele Ölbilder hast, dass du sie nicht alle aufhängen kannst. Vielleicht gibt es auch das eine oder andere Kunstwerk, das nicht so richtig zu deinem Stil passt und deshalb nicht an der Wand hängen soll.

Ebenso ist denkbar, dass du noch keinen passenden Bilderrahmen gefunden hast und deshalb mit dem Aufhängen noch eine Weile warten musst.

So oder so ist zunächst einmal wichtig, dass du ein Ölbild auf keinen Fall aufgerollt in einer Pappröhre aufbewahrst. Für den Transport ist diese Form der Verpackung zwar in Ordnung.

Doch wenn du ein Ölbild zu lange aufgerollt lässt, kann es Flecken bekommen oder rissig werden. Zudem besteht die Gefahr, dass die Leinwand zusammengeklebt und die Farbschichten aufplatzen, wenn du versuchst, das Bild auszubreiten. Deshalb solltest du ungerahmte Ölbilder immer flach lagern.

Hast du mehrere Ölbilder, kannst du sie übereinanderstapeln. Lege in diesem Fall konservierte Passepartouts, zwei oder drei Lagen Malkarton oder spezielles Trennpapier zwischen die Arbeiten.

Die Trennschichten sollten rundherum mindestens fünf Zentimeter größer sein als die Bilder. So ist sichergestellt, dass die Ölbilder nicht aneinanderkleben und keine Falten bilden.

Geeignete Papiere oder auch Gewebe bekommst du im Kunstfachhandel und bei Restauratoren. Eine Alternative sind Boxen, die aus säurefreien Materialien bestehen. Auch sie sind im Fachhandel erhältlich.

Ansonsten gilt das Gleiche wie bei gerahmter Kunst. Bewahre deine Kunstwerke also an einem kühlen und trockenen Ort auf, an dem die Bilder vor Sonneneinstrahlung, Feuchtigkeit und starken Temperaturschwankungen geschützt sind.

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Hier schreiben die beiden Künstler und Maler RZA & Feryal, alias Christian Gülcan und Ferya Gülcan. Beide Baujahr 1974, mit teilweise unterschiedlichen Einstieg (Grafitti, Zeichnen & Design) in die Acrylmalerei und Ölmalerei. Wir sind Markeninhaber der Kunstschmiede kooZal und malen hauptsächlich moderne und abstrakte Acrylbilder und Ölbilder im Großformat, wenden aber auch andere Maltechniken und Farben an.

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