Kunstgeschichte als Arbeitsfeld, 4. Teil

Kunstgeschichte als Arbeitsfeld, 4. Teil

Bilder, Gemälde und andere Kunstwerke sind nicht nur schön anzuschauen und eine tolle Möglichkeit, die eigenen Ideen kreativ umzusetzen. Vielmehr bietet die Kunst auch in beruflicher Hinsicht eine große Bandbreite. Und damit ist keineswegs nur der freischaffende Künstler, der Kunsthändler oder der Kunstlehrer gemeint. Ein Bereich, an den viele gar nicht denken, ist die Kunstgeschichte. Dabei ist die Kunsthistorie unglaublich vielseitig.

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Kunstgeschichte als Arbeitsfeld

Um dieses spannende und interessante Fach einmal näher vorzustellen, haben wir eine mehrteilige Beitragsreihe zur Kunstgeschichte als Arbeitsfeld zusammengestellt. Dabei haben wir im 1. Teil erklärt, was mit Kunstgeschichte überhaupt gemeint ist und womit sich die Kunstgeschichte beschäftigt.

In den drei nächsten Teilen ging es um Arbeitsbereiche und Berufe, in denen Kunsthistoriker tätig werden können.

In diesem 4. und letzten Teil werfen wir nun noch einen Blick auf die Ausbildung zum Kunsthistoriker und die kunstgeschichtliche Forschung.

Die kunsthistorische Ausbildung

Die Ausbildung zum Kunsthistoriker findet hauptsächlich an Universitäten statt und beinhaltet ein Studium der Kunstgeschichte als grundständigen Studiengang. Je nach Hochschule kann das Studienangebot sehr vielfältig sein und unterschiedliche Schwerpunkte haben.

Gleiches gilt für die Möglichkeiten, Studiengänge zu belegen, die zu zusätzlichen Qualifikationen in Fächern wie beispielsweise Baugeschichte, Denkmalpflege oder Medienwissenschaften führen.

Die Voraussetzung für ein Hochschulstudium ist das Abitur. Während des Studiums und im Beruf sind dann neben Interesse an Kunst und Geschichte visuelles und analytisches Denkvermögen unabdingbar. Außerdem braucht der angehende Kunsthistoriker gute Fremdsprachenkenntnisse und das Latinum. Flexibilität und Mobilität sind weitere Eigenschaften, über die der Kunsthistoriker in spe verfügen sollte.

In einigen Arbeitsbereichen genügt es, wenn der Kunsthistoriker sein Studium mit einem Magister oder Master abgeschlossen hat. Häufiger ist aber, dass erst die Promotion die Türen zur Berufswelt öffnet. Ans Studium schließt sich außerdem meist ein zweijähriges Volontariat in einem Museum, einem Denkmalamt, einem Verlag oder einer ähnlichen Einrichtung an.

Während des Volontariats eignet sich der Kunsthistoriker das Praxiswissen an, das er für seinen Aufgabenbereich braucht. Möchte sich der Kunsthistoriker fachlich spezialisieren, kann er einen Aufbaustudiengang in Fächern wie beispielsweise Denkmalpflege oder Museologie belegen.

Der Studienaufbau

Durch den sogenannten Bologna-Prozess hat sich die Studiensituation im Fach Kunstgeschichte in den vergangenen Jahren verändert. War früher der Magister-Abschluss Standard, sehen inzwischen fast alle Studiengänge ein zweistufiges Abschlusssystem vor, das den Bachelor of Arts und den Master of Arts umfasst.

Dabei bildet der Bachelor den regulären Abschluss vom ersten Studienabschnitt bei einem grundständigen Studium. Dieses besteht aus einem Grund- und einem Hauptstudium.

An das grundständige Studium kann sich dann ein Aufbaustudiengang anschließen. Das kann zum Beispiel ein Masterstudiengang mit einem fachlichen Schwerpunkt sein. Voraussetzung ist aber, dass das grundständige Studium abgeschlossen und mit einer erfolgreich abgelegten Hochschulprüfung beendet wurde.

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Im Bereich der Kunstgeschichte gibt es außerdem Studiengänge, die Bachelor-Abschlüsse in zwei Fächern vorsehen. In diesem Fall studiert der angehende Kunsthistoriker zum einen Kunstgeschichte und zum anderen ein weiteres Studienfach.

Die Auswahl an Hochschulen, die Kunstgeschichte als Studienfach anbieten, ist in Deutschland recht groß. Dabei gibt es Universitäten, die die Kunstgeschichte als grundständiges Studium ermöglichen. Einige Universitäten lehren zusätzlich dazu auch verwandte Fächer und angrenzende Disziplinen wie beispielsweise Denkmalpflege oder Baugeschichte.

An diesen Instituten kann der Kunsthistoriker dann meist auch promovieren. Außerdem gibt es Hochschulen, an denen der Student zwar Kunstgeschichte belegen kann. Allerdings nicht als grundständigen Studiengang, sondern als Fach im Rahmen einer Lehrerausbildung oder eines Studiums im Bereich der Bildenden Kunst.

Die Forschung im Bereich der Kunstgeschichte

Kunsthistorische Forschungen werden in erster Linie an Universitäten, in Museen und in Denkmalämtern betrieben. Allerdings können sich Kunsthistoriker hier oft nur begrenzt um die wissenschaftlichen Forschungsarbeiten kümmern. Denn ein mehr oder weniger großer Teil ihrer Arbeitszeit fließt ins Alltagsgeschäft und die Bürokratie.

Etwas anders sieht es da schon in den speziellen Forschungseinrichtungen aus. Hier arbeiten Kunsthistoriker teils als festangestellte Wissenschaftler, teils mit Zeitverträgen. Daneben bieten die Einrichtungen Stipendien und Gastprofessuren an.

Das Ziel der Forschungseinrichtungen besteht darin, die Kunstgeschichte zu erforschen und ihre Entwicklungen nachzuvollziehen. Die Erkenntnisse werden in Publikationen und Periodika festgehalten. Die Bibliotheken und Archive stehen allen qualifizierten Kunsthistorikern offen. Die Einrichtungen verstehen sich gleichzeitig aber auch als Ort des stetigen Austausches unter Kollegen. Insofern leisten sie einen wichtigen Beitrag zum Ansehen der Kunstwissenschaften.

In deutscher Trägerschaft befinden sich mehrere renommierte kunsthistorische Institute, die ihre Arbeitsstellen teils in Deutschland und teils im Ausland haben.

Zu ihnen gehören folgende:

  • Bibliotheca Hertziana in Rom, unterhalten von der Max-Planck-Gesellschaft
  • Corpus Vitrearum Medii Aevi mit Arbeitsstätten in Freiburg und Potsdam
  • Deutsches Forum für Kunstgeschichte (Centre allemand d’histoire de l’art) in Paris
  • Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto in Marburg
  • Germanisches Nationalmuseum in Nürnberg
  • Kunsthistorisches Institut in Florenz, zugehörig zur Max-Planck-Gesellschaft
  • Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München

Damit sind wir am Ende unseres Ausflug in die Kunstgeschichte angelangt. Vielleicht konnten wir ja dazu beitragen, dass der eine oder andere dieses vielfältige Fach als Arbeitsfeld für sich entdeckt…

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Hier schreiben die beiden Künstler und Maler RZA & Feryal, alias Christian Gülcan und Ferya Gülcan. Beide Baujahr 1974, mit teilweise unterschiedlichen Einstieg (Grafitti, Zeichnen & Design) in die Acrylmalerei und Ölmalerei. Wir sind Markeninhaber der Kunstschmiede kooZal und malen hauptsächlich moderne und abstrakte Acrylbilder und Ölbilder im Großformat, wenden aber auch andere Maltechniken und Farben an.

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