Anleitung für eine Pinseltasche

Anleitung für eine Pinseltasche

Damit die Pinsel lange halten, wollen sie gut gepflegt sein. Dazu gehört zum einen, sie nach dem Gebrauch ordentlich zu reinigen. Zum anderen sollten die Pinsel so aufbewahrt werden, dass die Borsten oder Pinselhaare nicht abgeknickt sind oder irgendwo anstoßen.

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Im Atelier stellen viele Maler ihre Pinsel deshalb einfach mit der Spitze nach oben in Gläser oder ähnliche Behälter.

Doch wenn kein fester Malplatz vorhanden ist, sondern die Malutensilien jedes Mal komplett verräumt werden müssen, muss eine andere Lösung her. Gleiches gilt, wenn der Maler auch unterwegs und im Freien kreativ werden möchte. Oder wenn der Maler bestimmte Lieblingspinsel hat, die er besonders gut geschützt wissen möchte.

Für alle diese Fälle bietet sich eine Pinseltasche an. Sie sorgt dafür, dass die Pinsel sicher verräumt sind und problemlos mitgenommen werden können. Pinseltaschen und Pinselrollen gibt es im Künstlerbedarf zu kaufen. Alternativ können auch Taschen für Buntstifte, Mäppchen oder Rollen für Kosmetikpinsel zweckentfremdet werden.

Doch mit wenigen Handgriffen kann sich der Maler auch seine ganz individuelle Pinseltasche anfertigen. Das sollte auch für ungeübte Näher kein Problem sein und bietet den großen Vorteil, dass der Maler seine Pinseltasche in dem Format herstellen kann, das er für seine Pinsel braucht.

Und als Anregung stellen wir eine Anleitung
für eine Pinseltasche vor:

Die Materialien für eine Pinseltasche

  • Filz für das Innenteil
  • Wachstuch für das Außenteil
  • Gummiband
  • Knopf

Außerdem werden Maßband und Schere, Stecknadeln, das Bügeleisen, Nähgarn und die Nähmaschine benötigt.

Die Anleitung für eine Pinseltasche

Filz und Wachstuch als Materialien für die Pinseltasche sind natürlich nur ein Vorschlag. Filz ist deshalb praktisch, weil der Stoff nicht ausfranst und so ein zusätzliches Versäubern entfällt. Zudem macht es dem Filz nicht viel aus, wenn die Pinsel hin und wieder noch etwas feucht sind oder Farbreste vorhanden sein sollten. Wachstuch wiederum lässt sich gut reinigen. So sieht die Pinseltasche auch nach vielen Einsätzen noch chic aus.

Und vielleicht ist ja irgendwo eine alte Gartentischdecke vorhanden, die auf diese Weise wiederverwertet werden kann. Auch Wachstuch muss nicht unbedingt umnäht werden.

Aber wie gesagt:

Die Materialien sind nur Vorschläge und der Maler kann seine Pinseltasche aus den Stoffen anfertigen, die ihm gut gefallen oder die er eben zur Hand hat. Das Gleiche gilt natürlich auch für die Größe. Auch hier kann sich der Maler ganz an seinem persönlichen Bedarf orientieren. Nun aber zum Nähen der Pinseltasche!

 

  1. Schritt: die Materialien zuschneiden

Als erstes wird festgelegt, wie groß die Pinseltasche werden soll. Sind die Pinsel beispielsweise um die 20 cm lang, bietet sich eine Pinseltasche an, die etwa 22 cm hoch ist. Die Breite kann ungefähr doppelt so lang gewählt werden. Dadurch finden genug Pinsel in der Tasche Platz. Genauso kann der Maler seine Tasche aber natürlich auch schmaler oder breiter arbeiten.

Sind die Maße festgelegt, wird zuerst das Wachstuch zugeschnitten. Das Außenteil wird dabei zu einem Rechteckeck in der Größe der festgelegten Maße zugeschnitten. Anschließend ist der Filz an der Reihe. Das Innenteil wird etwa 10 cm höher zugeschnitten. Dieser Überstand wird später nach innen umgeklappt. So sind die Pinsel zum einen geschützt und können zum anderen nicht aus der Tasche herausrutschen. Ist das Außenteil beispielsweise 22 x 40 cm groß, wird das Innenteil also 32 x 40 cm groß zugeschnitten.

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  1. Schritt: das Innenteil vorbereiten

Für das Innenteil werden die beiden langen Kanten je 5 cm weit nach innen umgeklappt und durch Bügeln mit dem Bügeleisen fixiert. Danach sollten das Innen- und das Außenteil gleichgroß sein.

Anschließend wird das Gummiband befestigt. Das Gummiband hält später die Pinsel. Dabei wird das Gummiband etwas länger zugeschnitten als die Pinseltasche. An einem Ende wird das Gummiband dann zu einer Schlaufe geknotet. Die Schlaufe ergibt den Verschluss, denn sie wird als Öse über den Knopf gezogen.

Nun wird die Mitte des Innenteils ermittelt, das Gummiband an der Mittellinie entlang positioniert und mit Stecknadeln festgesteckt. Die Schlaufe muss dabei über das Innenteil herausragen. Am besten wird das Gummiband deshalb so platziert, dass der Knoten der Schlaufe direkt am Rand des Innenteils anliegt. Sollte das Gummiband auf der anderen Seite zu lang sein, wird das überschüssige Ende auf die Rückseite umgeschlagen und dort festgesteckt.

Jetzt sind die Schlaufen für die Pinsel an der Reihe. Dafür wird in regelmäßigen Abständen im rechten Winkel über das Gummiband genäht. Das Gummiband ist auf diese Weise fixiert und gleichzeitig entstehen zwischen den Nähten Schlaufen, in die später die Pinsel eingeschoben werden. Damit ist das Innenteil fertig und der schwierigste Teil auch schon geschafft.

[Pinseltasche]

 

  1. Schritt: die Pinseltasche fertig stellen

Nun wird der Knopf am Außenteil festgenäht. Wichtig dabei ist, dass sich der Knopf auf der gleichen Höhe befindet wie die Schlaufe vom Innenteil. Sonst lässt sich die Pinseltasche später nicht richtig schließen. Dass der Knopf jetzt schon angenäht wird, liegt einfach daran, dass die Naht auf diese Weise nicht zu sehen sein wird.

Nachdem der Knopf angenäht ist, werden das Innen- und das Außenteil miteinander verbunden. Dafür werden die beiden Teile so aufeinandergelegt, dass ihre beiden Außenseiten jeweils nach außen zeigen. Außerdem müssen die Teile so angeordnet werden, dass sich die Schlaufe und der Knopf gegenüberliegen. Nachdem die Teile mit Stecknadeln fixiert sind, werden sie rundherum zusammengenäht.

Um zu vermeiden, dass die Materialien einreißen, kann ruhig eine etwas längere Stichlänge gewählt werden. Die beiden Laschen werden bei der Naht aber außen vor gelassen. Der Überstand wird beim Zusammennähen also nach außen weggeklappt. Dadurch bleiben die Laschen flexibel und drücken die Pinselspitzen nicht zusammen, wenn die Tasche befüllt und verschlossen ist.

Wer möchte, kann die Ecken vom Überstand noch schräg abschneiden oder abrunden. Und damit ist die Pinseltasche auch schon fertig und kann bestückt werden.

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Hier schreiben die beiden Künstler und Maler RZA & Feryal, alias Christian Gülcan und Ferya Gülcan. Beide Baujahr 1974, mit teilweise unterschiedlichen Einstieg (Grafitti, Zeichnen & Design) in die Acrylmalerei und Ölmalerei. Wir sind Markeninhaber der Kunstschmiede kooZal und malen hauptsächlich moderne und abstrakte Acrylbilder und Ölbilder im Großformat, wenden aber auch andere Maltechniken und Farben an.

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