Eigene Kunst verkaufen – ein ausführlicher Ratgeber, Teil II

Eigene Kunst verkaufen – ein ausführlicher Ratgeber, Teil II

Viele Hobby-Künstler könnten sich gut vorstellen, ihre Arbeiten zu verkaufen. Denn zum einen tut es gut, wenn Dritte von den Kunstwerken so begeistert sind, dass sie Geld dafür ausgeben würden. Und zum anderen ist es praktisch, wenn sich durch den Verkauf das Hobby finanzieren oder ein Standbein aufbauen lässt. Heutzutage gibt es viele Möglichkeiten, um die eigene Kunst zu verkaufen.

Eigene Kunst verkaufen - ein ausführlicher Ratgeber, Teil II

Doch nicht jeder Weg ist für jeden Hobby-Künstler gleichermaßen gut geeignet. Außerdem braucht es Durchhaltevermögen und Wissen. In einem ausführlichen Ratgeber geben wir Infos und Tipps für den Verkauf. Dabei ging es in Teil I um grundsätzliche Überlegungen und den Online-Verkauf von Originalen.

Hier ist Teil II!:

Eigene Kunst offline verkaufen

Mit einer eigenen Webseite, den sozialen Medien, speziellen Kunst-Plattformen, Online-Galerien und Marktplätzen für Selbstgemachtes bietet das Internet verschiedenste Vertriebswege.

Trotzdem sollte der Künstler die Offline-Verkaufsmöglichkeiten nicht außer Acht lassen. Denn gerade bei originalen Arbeiten hat es Vorteile, in der realen Welt zu verkaufen.

Ein wichtiger Punkt in diesem Zusammenhang ist die Präsentation der Kunstwerke. Ein Bild, das der Interessent live vor Ort sieht, wirkt nun einmal anders als ein Foto auf einer Internetseite. Hinzu kommt, dass ein Kunstwerk immer eng mit dem Künstler verbunden ist.

Viele Käufer schätzen es, wenn sie den Künstler persönlich kennenlernen. Bei einem reinen Online-Kauf fällt der direkte Austausch aber meist weg.

Es kann sich für den Künstler also durchaus lohnen, seine Kunst offline zu verkaufen. Er braucht dafür zwar oft einen längeren Atem als online und muss oft auch etwas Geld investieren. Aber offline stehen ebenfalls verschiedene Vertriebswege zur Auswahl.

Kunstmärkte und Kunstmessen

Märkte, auf denen kunsthandwerkliche Arbeiten gezeigt und zum Kauf angeboten werden, dürften die meisten kennen. Neben solchen Kunsthandwerkermärkten gibt es aber auch Kunstmärkte. Sie funktionieren nach einem ähnlichen Prinzip, nur dass sich das Angebot auf originale Kunstwerke beschränkt.

Zu den Besuchern von Kunstmärkten gehören zum einen Interessenten, die Kunst kaufen möchten. Zum anderen sind dort Kunstliebhaber, Sammler und Galeristen unterwegs. Außerdem trifft der Künstler natürlich auch auf andere Künstler. Insofern bieten die Märkte eine gute Gelegenheit, um Kontakte zu knüpfen.

Je nach Markt sind die Voraussetzungen für einen eigenen Stand unterschiedlich. So gibt es Kunstmärkte, auf denen nur professionelle Künstler einen Stand buchen können. Andere Märkte ermöglichen auch Hobby-Künstlern und Newcomern, ihre Arbeiten zu präsentieren.

Der Künstler sollte sich daher informieren, wo in seiner Umgebung Kunstmärkte stattfinden und unter welchen Bedingungen er daran teilnehmen kann.

Kunstmessen ähneln Kunstmärkten. Allerdings geht es auf Kunstmessen weniger um den Verkauf. Im Vordergrund steht eher das Netzwerken innerhalb der regionalen Kunstszene. Trotzdem ist natürlich nicht ausgeschlossen, dass auch das eine oder andere Gemälde den Besitzer wechselt.

Der Zugang zu Kunstmessen beschränkt sich oft auf Künstler mit einer professionellen Kunstausbildung oder Laufbahn. Ein Hobby-Künstler wird als Aussteller eher selten teilnehmen können. Aber der Besuch kann sich lohnen, wenn es darum geht, Kontakte zu knüpfen und sich Tipps von Profis zu holen.

Lokale Partner

In fast jedem größeren Ort kann der Künstler Ansprechpartner finden, mit denen er beim Verkauf seiner Bilder zusammenarbeiten kann. Dafür kommen zum Beispiel Cafés und Restaurants, Banken,  Arztpraxen, inhabergeführte Läden und ähnliche Unternehmen infrage.

Auch das örtliche Rathaus und generell Ämter mit Verwaltungsgebäude sind denkbar. Sie alle sind oft bereit, Bilder lokaler Künstler in ihren Räumen auszustellen.

Unterm Strich ergeben sich durch so eine Zusammenarbeit Vorteile für beide Seiten. So profitieren die Betreiber der Räumlichkeiten von einer ansprechenden Deko. Außerdem wirkt es sich positiv aufs Image aus, die Kunst lokaler Künstler zu fördern. Der Künstler wiederum kann seine Arbeiten präsentieren und die Räumlichkeiten als Verkaufsfläche nutzen.

Es kann sein, dass die Betreiber eine geringe Ausstellungsgebühr oder eine Provision bei verkauften Bildern verlangt. Doch wenn es sich um Räumlichkeiten handelt, die regelmäßig viel Laufkundschaft haben, lohnt sich die Investition.

Denn auf diese Weise sehen zahlreiche Personen die Bilder. Der Künstler wird dadurch bekannter und seine Chancen auf einen Verkauf steigen.

Eigene Ausstellungen

Der Künstler kann eigene Veranstaltungen auf den Weg bringen, um auf sich aufmerksam zu machen und seine Bilder zu verkaufen. Arbeitet er in einem Atelier, kann er zum Beispiel kleinere Ausstellungen organisieren.

Die Besucher können auf diese Weise einen Blick hinter die Kulissen werfen und den Künstler persönlich kennenlernen. Geben es die Räumlichkeiten her, kann auch eine Veranstaltung, die einem Hof- oder Garagenflohmarkt ähnelt, eine interessante Alternative sein.

Spannend sind zudem sogenannte Pop-Up-Ausstellungen. Dazu mietet der Künstler für einen kurzen Zeitraum Räumlichkeiten oder Flächen an prominenten Stellen. Dort präsentiert er dann seine Arbeiten.

Um Kosten zu sparen, den Arbeitsaufwand etwas zu verringern und eine größere Zielgruppe zu erreichen, kann er sich für diesen Zweck mit anderen Künstlern zusammentun.

Galerien

Beim Offline-Verkauf von eigener Kunst denken die meisten sicher im ersten Moment an Galerien. Und tatsächlich ist es auch heute noch fast immer so, dass der Künstler eine bekannte Galerie an seiner Seite braucht, wenn er sich in der klassischen Kunstszene einen Namen machen möchte.

Allerdings ist es nicht so leicht, in einer namhaften Galerie unterzukommen. Außerdem setzen die meisten Galeristen voraus, dass der Künstler entweder ein Studium an einer renommierten Kunsthochschule abgeschlossen oder als Künstler bereits eine gewisse Bekanntheit erlangt hat.

Ein unbekannter Hobby-Künstler müsste deshalb schon ein echtes Ausnahmetalent sein oder enorm viel Glück haben, damit ihn eine seriöse Galerie aufnimmt.

Eigene Kunst in einer Galerie zu verkaufen, wird für den Hobby-Künstler in aller Regel erst einmal ein Traum bleiben. Besser ist daher, wenn er sich auf andere Vertriebswege konzentriert.

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